Der Papst als Immobilienmakler in Israel

Der Ort des letzten Abendmahls.

 Jerusalem. Kann der Papst als Sprecher der Christen für seine römisch-katholische Kirche die Kontrolle über wichtige Immobilien in Israel gewinnen? Laut der Jerusalemer Zeitung ‚Haaretz‘ streiten führende israelische Politiker, ob dem Vatikanstaat das Verfügungsrecht über sechs Grundstücke gegeben wird. Darunter sind die Verkündigungskirche in Nazareth, das Gebäude auf dem Zionsberg, wo Jesus nach der Tradition das Abendmahl hielt, der Garten Getsemane und Land auf dem Berg Tabor.

Präsident Schimon Peres habe die Regierung aufgefordert, aktiv zu werden, doch Innenminister Yishai stemme sich dagegen, schrieb die Zeitung Anfang Mai. Yishai wolle die israelische Souveränität nicht schmälern, sagte sein Sprecher. Der Tourismusminister Stas Miseshnikow bezweifelte im Armeeradio, dass „dieses grosse Geschenk an die christliche Welt" Millionen Pilger ins Land bringen werde.

Nachdem Wladimir Putin in Jerusalem 2008 für Russland immobilienmässig gepunktet hat (das orthodoxe Gelände zwischen Jaffa- und Prophetenstrasse, nahe der Altstadtmauer, hatte Israel der russischen orthodoxen Kirche 1964 mit Zitrusfrüchtelieferungen im Wert von 3,5 Millionen Dollar grossenteils abgekauft!), fordert laut dem Armeeradio der Vatikan namentlich die Übergabe des Abendmahl-Saals auf dem Zionsberg.

Für Israel stellt der Papstbesuch nach dem Gaza-Krieg eine erstrangige PR-Gelegenheit dar; angeblich 80‘000 Personen sollen die Sicherheit des Gastes aus Rom gewährleisten.

Link zum Thema:Mehr zum Papstbesuch in Israel




Quellen: Livenet / Haaretz

Datum: 12.05.2009

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