Was Christen vom Mond lernen können

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Christen sind häufig zu leistungsorientiert. Sie fühlen sich in ihrem Glauben erst dann wohl, wenn sie mit ihren Stärken etwas für Gott vollbringen können. Diese Beobachtung teilte der evangelische Theologieprofessor Hans-Joachim Eckstein (Tübingen) beim 2. Kongresstag des Marburger Kreises am 22. Juni in Würzburg mit. “Unser Problem ist, dass wir die erste Liebe so schnell vergessen”, sagte er vor rund 1.300 Besuchern. Das beste Bild für gelebtes Christsein sei der Mond, der das Licht der Sonne reflektiere. In vergleichbarer Weise sollten Christen die Liebe Gottes widerspiegeln.

Wer aus dieser Liebe lebe, empfinde beispielsweise die persönliche Beichte, bei der Schuld einem Seelsorger bekannt wird, nicht als Zerknirschung, sondern als Befreiung. Der “Marburger Kreis” ist ein 1957 gegründeter überkonfessioneller Zusammenschluss von derzeit 4.100 ehrenamtlichen Mitarbeitern im deutschsprachigen Raum, die in rund 450 “Mannschaften” (Hauskreisen) versuchen, Nichtchristen und Kirchenfremde zu erreichen. Die Bewegung ist stark seelsorgerlich ausgerichtet, Mitglieder praktizieren die persönliche Beichte. Leitender Geschäftsführer ist Pastor Holger Bethge (Braunschweig). Parallel zur Erwachsenenveranstaltung gab es in Würzburg einen Kinderkongress, an dem 250 Mädchen und Jungen teilnahmen.

Evangelisation mit “Leuchttürmen”

Über die nordamerikanische “Leuchtturm-Bewegung” informierte deren Leiter, Alvin J. VanderGriend (Grand Rapids/US-Bundesstaat Michigan). Dieser evangelistischen Gebetsinitiative haben sich mehr als drei Millionen US-Bürger angeschlossen. Sie verpflichten sich zu drei Schritten: für ihre Nachbarn regelmässig zu beten, ihnen praktische Freundschaftsdienste zu erweisen und ihnen die christliche Botschaft zu erklären. Der Name der Bewegung bezieht sich auf das Wort Jesu Christi “Ihr seid das Licht der Welt” in der Bergpredigt.

VanderGriend erzählte, wie es aufgrund der “Gebetsevangelisation” zu Bekehrungen, Krankenheilungen und der Wiederherstellung gescheiterter Ehen gekommen sei. Er empfahl seinen Zuhörern, eine Liste mit Namen von Nichtchristen aus dem persönlichen Umfeld aufzustellen, für die man künftig jeden Tag beten wolle. Wie VanderGriend gegenüber idea sagte, hat in den USA das Interesse an der “Leuchtturm-Bewegung” nach dem Jahr 2000 vorübergehend nachgelassen. Derzeit befinde man sich in einer Konsolidierungsphase.

Datum: 26.06.2002
Quelle: idea Deutschland

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