Russisch-orthodoxe Kirche plant eigenen Fernsehsender

(Kipa) Die orthodoxe Kirche Russlands plant einen landesweiten Fernsehsender. Wie Erzpriester Wsewolod Tschaplin, stellvertretender Vorsitzender des Aussenamtes des Moskauer Patriarchats, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur "Nowosti" mitteilte, soll der kirchliche TV-Kanal, nicht nur religiöses und kirchliches Programm im engeren Sinn bieten.

Auch Dokumentationen, Unterhaltung, Kinderprogramme, Talkshows sowie Sendungen über Gesundheit, Kunst und Musik sollen ausgestrahlt werden. Russland brauche ein Fernsehprogramm, das christliche Werte vermittelt, den Menschen Möglichkeiten einer positiven Bewältigung des Alltags in Familie und Beruf aufzeigt und spirituelle Erneuerung fördert, so Tschaplin.

Die Finanzierung könnte laut Tschaplin zum Teil auch über Werbung erfolgen, solange diese nicht gesundheitsschädliche Güter wie Tabak oder Alkohol oder andere ethisch bedenkliche Dienste bewirbt. Über Details der Finanzierung sowie einen Zeitplan konnte Tschaplin noch nichts sagen.

Ob der kirchliche TV-Sender letztlich zu Stande kommt, hänge auch davon ab, "ob Staat und Gesellschaft die Notwendigkeit einer Alternative zu den bestehenden Sendern erkennen". Auch für zwei weitere "traditionelle" Religionsgemeinschaften Russlands, nämlich Muslime und Juden, würde er einen TV-Kanal willkommen heissen. Sollte es keine andere Möglichkeit geben, kann sich Tschaplin auch eine Teilung der Sendezeit mit diesen beiden Glaubensgemeinschaften vorstellen. Die Aufteilung sollte sich nach dem Zahlenverhältnis der Gläubigen richten.

Datum: 19.02.2005
Quelle: Kipa

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