Versöhnung

Zidane trifft Materazzi

Mit einem Kopfstoss an die Brust streckte Zinedine Zidane den Italiener Marco Materazzi im Finale der Fussball-WM 2006 nieder. Jetzt begegneten sich die beiden per Handschlag.
Zidane (links) und Materazzi haben sich laut manchen italienischen Medien versöhnt. (Fotos: Memorino, Steindy)

Die Szene ist fast schon Weltkulturerbe: In der Verlängerung des WM-Finales 2006 in Berlin trat der grosse Lenker der französischen Nationalmannschaft, Zinedine Zidane, mit einem Paukenschlag ab. Mit einem Kopfstoss gegen die Brust des italienischen Gegenspielers Marco Materazzi. Wegen einem nicht gerade sittlichen aber im Spitzensport gebräuchlichen Fetzen «Trash Talk»* warf Zidane womöglich den Titel weg – mit einer roten Karte wurde er schnurstracks des Feldes verwiesen.

Wiedersehen

Vor wenigen Tagen nun liefen sich die beiden in einem Mailänder Hotel über den Weg. Nach dem Champions-League-Duell zwischen Real Madrid und der AC Mailand wartete Materazzi auf seinen Ex-Trainer Jose Mourinho, der nun Madrids Geschicke leitet. Unverhofft kreuzte er den Weg von Zidane, der Real-Präsident Florentino Perez berät.

Nach einer kühlen Begrüssung soll ein Austausch und zuletzt sogar eine Umarmung gefolgt sein, berichteten verschiedene Medien. Die italienischen Gazetten sollen das Rencontre als Versöhnung eingestuft haben.

Erst erbittert ...

Versöhnung und Vergebung sind keine Zeichen von Schwäche. Sie können sogar mehr Kraft kosten, als ein Beharren in der Feindseligkeit. Ob nun Zidane und Materazzi gegenseitig Paten ihrer Kinder werden, bleibt ihr Geheimnis. Verschiedentlich hat sich gezeigt, dass gerade mit Gottes Hilfe ein solcher Weg des Verzeihen möglich ist. Ein Beispiel etwa ist Taysir Abu Saada.** Einst kämpfte er als Scharfschütze an der Seite Jassir Arafats in der PLO gegen Israel. Jahre später, nach einem Zerbruch, wendete er sich an Jesus Christus. Und er fand aus seinem unbändigen Hass heraus. Heute lebt er Versöhnung, steht seinen früheren Feinden bei und betet täglich für sie.

... dann befreit

Es sind zwei Beispiele, die zeigen, dass Versöhnung möglich ist. Es kann mit einem einfachen, vielleicht auch noch kühlen Handschlag beginnen, wie bei Zidane und Materazzi, der ein erster Schritt ist, zu einer Erwärmung, ein erster Gehversuch. Versöhnung befreit, sie kann aus einer verkrusteten Verbitterung herausführen. Gott einbeziehen kann sich als hilfreich erweisen, Taysir erlebte dies: «Nur Gott kann so ein Herz, wie es meines war, verändern.»

* Worte oder Sprüche, mit denen man den Gegner aus dem Konzept zu bringen versucht.
** Ein PLO-Scharfschütze wird Gottes Visitenkarte

Der Grossmeister der Versöhnung:
Jesus entdecken

 

Datum: 15.12.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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