Neues Medikament für "vergessene Krankheit"

Genf - Indien hat die Zulassung für das Medikament Miltefosine erteilt, das gegen die viszerale Leishmaniose wirkt. Die "tödliche Krankheit der Armen", in Indien "Kala Azar" genannt, greift in erster Linie Lymphknoten, Milz, Leber und Knochenmark an. Die Erkrankung, durch Mückenstiche ausgelöst, beginnt schleichend mit Bauchschmerzen, Durchfällen, Fieber und Gewichtsabnahme. In der Folge kommt es zur Vergrößerung von Leber und Milz sowie zu Blutbildveränderungen. Eine Impfung für die Leishmaniose existiert bisher nicht.

Das neue Medikament Miltefosine entspringt dem gemeinsamen Engagement des deutschen Pharmakonzerns Zentaris, einem von der Weltbank geförderten Programm zur Bekämpfung von Tropenkrankheiten, dem UN-Entwicklungsprogramm sowie der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Indien gilt mit 50 Prozent der weltweit Erkrankten als das Zentrum der viszeralen Leishmaniose. Es folgen Bangladesch, Brasilien, Nepal und der Sudan. Die indische Regierung hofft, dass dank des Medikaments "Kala Azar" bis zum Jahr 2010 ausgerottet ist. Behandlungen verliefen bisher vielversprechend, die Heilungsrate lag bei 95 Prozent. Ohne Behandlung sterben die allermeisten Patienten.

Datum: 26.06.2002
Quelle: pte online

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