Gottes Versorgung im vergangenen Jahr
Wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke, kommt mir immer wieder Psalm 23 in den Sinn. «Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.» Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird: Gott hat uns auch dieses Jahr in einer Weise versorgt, geführt und beschützt, die wir selbst niemals hätten planen oder steuern können.
Ein Erlebnis hat uns besonders bewegt. Wir arbeiteten an einem neuen Projekt und suchten dringend einen Designer – am liebsten jemanden, der nicht nur hervorragend gestaltet, sondern auch den christlichen Glauben teilt und versteht, was uns als «Fussball mit Vision» antreibt. Die Agentur, mit der wir zusammenarbeiteten, schlug Pitchdecks, Ausschreibungen und lange Prozesse vor. Alles nachvollziehbar, aber während wir sprachen, kam in mir immer stärker der Gedanke auf, zum Abschluss unseres Calls noch dafür zu beten und die Sache Jesus anzuvertrauen. Dies tat ich dann auch, im Wissen, dass der Chef der Agentur auch gläubig ist. «Herr, wenn das dein Weg ist, dann bestätige es und führe du uns den richtigen Designer zu.» Danach ging es für mich weiter in den Alltag – Mails, Aufgaben, Termine.
Eine E-Mail, die man zweimal lesen muss
Am nächsten Tag war ich beim ERF zu einem Radiointerview. Ich erzählte dort nichts von unserem Designer-Engpass, sondern einfach nur von meinem Glauben und unserer Arbeit. Und genau am selben Tag erhielt ich eine Mail, die ich zweimal lesen musste, um sie zu glauben:
Ein Mann schrieb, er habe das Interview gehört, sei im Herzen berührt worden, sei Christ – und ehemaliger Creative Director von vier bekannten, großen Modemarken. Und er fügte hinzu: «Vielleicht können wir ja einmal etwas zur Ehre Gottes zusammen machen.» Als ich ihm von unserem Projekt erzählte, sagte er sofort zu – und unterstützte uns komplett kostenlos. Für mich und für die Jungs aus der Agentur, die beim Gebet dabei waren, war das ein Moment, in dem wir Gottes Handschrift deutlich erkennen konnten.
Der Gute Hirte weiss – und handelt
Ein anderes Erlebnis war ganz ähnlich. Wir hatten einen massiven personellen Engpass: schnelles Wachstum, volle Terminpläne, Überforderung an vielen Stellen. An einem Tag, an dem mein überquellendes E-Mail-Postfach mich fast erschlug, sagte ich halb frustriert, halb verzweifelt: «Herr Jesus, ich brauche jetzt dringend eine Assistenz.» Mein Kollege im Büro musste schmunzeln. Am nächsten Tag kam eine Mail von einem Unternehmer, der uns schon einmal unterstützt hatte. Sein Wortlaut: «Lieber Herr Bühler, ich wollte fragen, wie ich Fussball mit Vision weiter unterstützen kann. Vielleicht mit einer Teilzeit-Assistentenstelle? Oder wo ist aktuell der Flaschenhals?» Ich konnte es kaum glauben. Gott hatte die Antwort schon vorbereitet. Der Unternehmer stellte die Mittel zur Verfügung, und wir konnten eine Assistenz einstellen. Ein guter Hirte kennt die Bedürfnisse seiner Schafe – und er handelt.
Trost in Momenten von Angriff und Missverständnis
Dieses Jahr gab es allerdings nicht nur Versorgung, sondern auch Herausforderungen. Die Tagesschau veröffentlichte beispielsweise einen kritischen Beitrag über gläubige Fußballer und unsere Arbeit – leider unausgewogen und in Teilen unfair. Wir wussten nicht, was wir jetzt tun sollten und wurden davon im negativen Sinne überrascht. Auch das nahmen wir ins Gebet und legten es in Gottes Hände. Kurze Zeit später hörten wir, dass ein CDU-Politiker eine Beschwerde einreichte; schließlich wurde der Beitrag angepasst und die entsprechenden Social-Media-Posts gelöscht. Für uns war das eine Ermutigung: Gott sieht auch die Momente, in denen wir kritisiert oder missverstanden werden. «Dein Stecken und Stab trösten mich», heisst es im Psalm 23 – und genau das durften wir erleben.
Wenn ich all diese Situationen zusammennehme, bleibt ein grosser Satz: Der Herr ist ein guter Hirte. Er kennt unsere Wege, unsere Engpässe, unsere Herausforderungen – und er versorgt uns in seiner Zeit, auf seine Weise. Und dafür sind wir von Herzen dankbar.
Zum Thema:
Dossier: Vom Hirten und seinen Schafen
Datum: 18.12.2025
Autor:
Manuel Bühler
Quelle:
Livenet