Grüne Auen und finstere Täler

Wenn ein Schaf ausbüxt

Stephan Maag mit dem Schaf Pünktchen auf den Schultern
Der Evangelist Stephan Maag kümmert sich auf seinem Hof um 120 Schafe. Die haben ihn schon vieles über Jesus, den Guten Hirten, beigebracht. Etwa wie schwierig es ist, wenn man ein Schaf suchen und heimbringen muss.

Als Pastor leite ich ein Gebetshaus und als Evangelist reise ich mit einem grossen Holzkreuz in alle Hauptstädte von Europa. Ich habe aber auch das Privileg, als Schäfer in den Bergen mit rund 120 Schafen auf einem Hof zu leben. Die Schafe haben mich schon so viel über das Wesen des Guten Hirten gelernt, dass ich immer wieder selber staune. Die Arbeit mit den Schafen in den Bergen ist wunderschön, streng und ich kann ganz viel mit meinem Jesus in der Natur sprechen und beten.

Jeden Herbst, nachdem die Schafe alle Weiden abgefressen haben, kommen sie zu uns zurück auf den Hof. Zusammen mit meiner Frau treiben wir dann die Schafe zusammen, bevor wir sie in unseren Transporter einladen und nach Hause fahren. 

Es ist immer wunderschön, wenn die Schafe die Stimme des Hirten hören und sogleich gesprungen kommen, weil sie wissen, dass da etwas Gutes passiert. Das erinnert mich immer wieder daran, dass die wichtigste und hauptsächliche Eigenschaft von Jesus ist, dass er gut zu uns ist, dass er uns liebt und einen guten Plan hat!

Ausgebüxt und nicht einfach stehengeblieben

So haben wir auch diesen Herbst, die Schafe gerufen, um sie zurück zum Hof zu bringen. Leider gibt es immer wieder Schafe, die keine Lust haben, mitzukommen und sich aus dem Staub machen. So auch dieses Jahr. Ein Schaf schlüpfte zwischen dem Zaun hindurch und sprang davon. Wie in der Bibel ging es nun darum, dass der Gute Hirte das Schaf sucht und es zurückbringt.

Leider geht das in der Wirklichkeit nicht so einfach, wie wir das vielleicht von den Kinderbibeln gewöhnt sind, dass das Schaf irgendwo steht und wartet, bis der Hirte es findet. Es sprang panisch davon, suchte die anderen Schafe und war von jedem Geräusch irritiert. Wir mussten also im Dreck und im Gebüsch dieses Schaf versuchen, wieder zu beruhigen und irgendwie einzufangen. Dies dauerte sehr lange, war eine schmutzige Angelegenheit, sehr anstrengend und zehrte wirklich an den Nerven. Als wir alle Schafe bei uns auf dem Hof hatten und auch die Ausreisser alle eingefangen hatten, waren wir dreckig, nass und total erschöpft. 

So geht es auch dem Guten Hirten im Himmel, wenn er die verlorenen Schafe sucht. Jesus sucht das Verlorene und er gibt nie auf. 

Es geht um den Stall

Wenn ich mit meinem Kreuz in den verschiedenen Hauptstädten pilgere und mit Menschen ins Gespräch komme und für sie bete, bin ich immer wieder erstaunt, was für Begegnungen möglich sind. In Helsinki war ich total erschöpft und ein wenig krank, als ich eine Frau auf einer Parkbank antraf. Sie war gerade auf einer spirituellen Suche und total offen für ein Gespräch. Wir konnten ihr das Evangelium erklären und als wir für sie beteten, war sie tief im Herzen bewegt, weil sie den Guten Hirten Jesus soeben erfahren durfte.

Gott hat Geduld und sucht die Schafe, wo auch immer. Sie sind im Schmutz und Dreck und trotzdem gibt er nicht auf. So sind auch wir berufen, den Menschen, die frohe Botschaft weiterzugeben. Dies kann mit viel Aufwand und Blut, Schweiss und Tränen verbunden sein. Aber es geht um den Stall, die Ewigkeit, die Sicherheit, für immer bei Jesus sein zu dürfen. 

Als ich im Herbst all meine Schafe bei uns auf dem Hof im Stall hatte, war ich unglaublich glücklich und wir hatten sofort vergessen, wie viel Stress wir beim Einsammeln hatten. 

Jesus ist der Gute Hirte! Wo kannst du jemandem den Weg zeigen?

Zum Thema:
Dossier: Vom Hirten und seinen Schafen

Datum: 09.12.2025
Autor: Stephan Maag
Quelle: Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung