Zürcher Landeskirche

Michel Müller zum Kirchenratspräsidenten gewählt

Michel Müller ist am Dienstag, 15. März 2011,  von der Kirchensynode zum Zürcher Kirchenratspräsidenten gewählt worden. Er tritt im Frühjahr die Nachfolge von Ruedi Reich an.
Glücklich nach der Wahl: Michel Müller und seine Frau Barbara.
Als Zürcher Kirchenratspräsident gewählt: Michel Müller freut sich.
Von der Krankheit gezeichnet: Ruedi Reich (links) und sein Nachfolger.

Der Thalwiler Pfarrer erhielt im vierten Wahlgang 84 Stimmen, der liberale Kandidat, Kirchenrat Andrea Bianca 80 Stimmen. Zuvor war der von fünf Synodalen aufgestellte Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist ausgeschieden. Der vierte, chancenlose Kandidat Hans-Peter Geiser hatte seine Bewerbung am Vortag zurückgezogen.

Spannende Ausmarchung

Andrea Bianca unterlag trotz seinem Erfahrungsvorsprung (vier Jahre Kirchenrat) und dem zielstrebigen Aufbau der Kandidatur durch den liberalen Fraktionspräsidenten Jean Bollier. Die kleinste der vier Fraktionen, die evangelisch-kirchliche Fraktion, hatte sich in den letzten Wochen bedeckt gehalten. Sie empfahl den im Ratshaus Versammelten Michel Müller zur Wahl, der das konservativste theologische Profil aufweist und während 17 Jahren solide Gemeindearbeit im Zürcher Vorort Thalwil geleistet hat.

Die drei Kandidaten lagen in den ersten Wahlgängen nahe beieinander. Den Wahlkampf belebt hatte die medial geförderte Kandidatur von Christoph Sigrist. Er wurde im Zürcher Rathaus nochmals in hohen Tönen gelobt. Im Kirchenparlament, das in vier Fraktionen arbeitet, war der wendige Grossmünsterpfarrer und Diakoniedozent als Nicht-Synodale, der von keiner Fraktion aufgestellt worden war, im Nachteil.

Ruedi Reich verabschiedet

In einer bewegenden Feier wurden alt Kirchenratspräsident Ruedi Reich, der im Rollstuhl in den Ratshaussaal gefahren wurde, und der abtretenden Justizdirektor des Kantons Markus Notter miteinander verabschiedet. Reich und Notter hatten im Gespann seit 1995 die Neuordnung des Verhältnisses von Staat und Kirche vorangetrieben. Notter würdigte Reich als weitsichtigen Kirchenleiter und zeigte sich gerührt über die gemeinsame Ehrung.

Datum: 15.03.2011
Quelle: Livenet.ch

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