500'000 Bibeln verschenkt
«Wer sucht, der findet», steht in der Bibel. Und wer eine solche sucht, findet diese bei «Bibeln via Internet». Dieses Werk hat seinen Sitz in Corcelles im Kanton Neuenburg. Bibeln wurden sowohl nach Afrika, Asien und Südamerika verschickt, aber auch in Europa leben viele dankbare Abnehmer, so etwa in Frankreich.
May Chappuis ist die Sekretärin von «Bibeln via Internet». Sie bearbeitet Anfragen nach Bibeln, übersetzt Lebensberichte und Texte für das Informationsblatt. Wir sprachen mit ihr über Gott, die Welt und die Bibel.
Livenet.ch: May Chappuis, was macht «Bibeln via Internet»?
May Chappuis: Die Mission «Bibeln via Internet» schenkt Personen, die über Internet darum bitten, eine Bibel. Über die Webseite www.bibles.ch erhalten wir zahlreiche Anfragen von Menschen, die Gott suchen. Dies auch aus Ländern, die für das Evangelium verschlossen sind, oder von Christen, die sich keine Bibel leisten können. An diese drei Gruppen richtet sich das Angebot für eine Gratisbibel in erster Linie.
Wie kommen die Bibeln zu den Leuten?
Viele Bibeln werden in der Schweiz von freiwilligen Helfern verpackt und dann versandt. Andere gelangen auf kompliziertem Weg und unter hohen Risiken für alle Beteiligten zu den Leuten, zum Beispiel in islamischen Ländern. In Marokko, Algerien, Benin, Ruanda und Madagaskar unterstützt Bibeln via Internet rund ein Dutzend Mitarbeiter, die sich vor Ort um die Bibelverteilung kümmern.
Wie viele Bibeln wurden bisher verteilt?
Seit das Missionswerk 2002 von Alexandre Lukasik gegründet wurde, konnte «Bibeln via Internet» über 500'000 Bibeln in 140 Ländern verteilen. Sie wurden in Nationen wie Kuba, Paraguay und den Iran gesandt. Besonders viele Anfragen kommen aus afrikanischen Ländern und Frankreich.
Von welchen Ländern aus arbeitet Bibeln via Internet?
Bibeln via Internet arbeitet hauptsächlich von der Schweiz aus. Die Bibelverteilung in nordafrikanischen Ländern wird durch Alexandre Lukasik von Spanien aus koordiniert. Rund 50'000 Bibeln wurden in islamischen Nationen wie Algerien, Syrien, Tunesien, Marokko, Ägypten und Pakistan verteilt.
Gibt es eine Geschichte, wo eine Bibel durch viele Hände ging?
Einmal hat uns jemand aus Frankreich geschrieben, er habe Jesus durch eine «Wanderbibel» kennen gelernt. Es fiel ihm schwer, sie wie vorgesehen weiterzureichen und er vermisste sie danach sehr. Da er keine Mittel hatte, sich eine eigene Bibel zu kaufen, bat er uns, ihm eine zu schenken.
Aus E-Mails aus Afrika entnehmen wir, dass Bibeln dort oft von einem Neubekehrten zum anderen gereicht werden. Viele Afrikaner erzählen mit Begeisterung von ihrer Erfahrung mit Gott. Wenn dann der evangelisierte Freund um eine Bibel bittet, wird die einzige Bibel mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge weitergeschenkt.
Was löst eure Arbeit aus?
Gerade heute schreibt uns Atta Hugues aus der Elfenbeinküste: «Ich war so glücklich, diese Bibel zu erhalten. Sie hat mein Leben umgewälzt und mir geholfen, Jesus Christus besser kennen zu lernen. Die Bibel hat auch grosse Veränderungen in meiner islamischen Familie hervorgerufen. Mehrere meiner Brüder haben sich entschlossen, Jesus als Herrn in ihr Leben aufzunehmen. Ich möchte Sie deshalb um fünf weitere Bibeln bitten.»
Nicht immer erfahren wir, was das Lesen der Bibel im Leben der Einzelnen bewirkt. Aber wir vertrauen darauf, dass Jesus selbst sich dem Leser offenbart und wissen «dass das Wort Gottes nicht leer zurückkommt.»
Sie beliefern nun auch China, warum ist dieses Land dazugekommen?
Gottes Erbarmen über dem geistlichen Hunger der Chinesen war wohl der Auslöser. Alexandre Lukasik, Gründer und Leiter der Mission, wurde wiederholt gebeten, auch den Chinesen über Internet eine Bibel anzubieten. Dies war sein grosser Wunsch, schien jedoch die Möglichkeiten der jungen Mission weit zu übersteigen. Als hätte Gott nur auf ein «Ja» gewartet, hat sich dann aber eine Tür nach der anderen geöffnet. Nun konnten über den Arbeitszweig «Bibeln für China» bereits über 200'000 Bibeln verteilt werden.
Obwohl viele Menschen in China noch nie das Wort «Jesus» oder «Bibel» gehört haben, ist die Bibel das meist gefragte Buch in China. Die Kirche Chinas ist mit ihren 100 Millionen Christen die grösste der Welt. Und sie wächst schnell. Nach Schätzungen von Chinamissionar Denis Balcombe, warten 50 Millionen Christen in diesem Land auf eine Bibel.
Wie seid ihr in diesen Nationen integriert?
Unsere Mitarbeiter und Partner in den verschiedenen Nationen sind meist Missionare im eigenen Land oder Zeltmacher*. Sie teilen die Sorgen und Nöte ihrer Mitbürger und vermitteln uns hautnahe Einblicke in aktuelle Geschehnisse und die Lage der Christen im Land.
* Menschen, die Missionare sind und gleichzeitig durch eine Arbeit vor Ort ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Welche Reaktionen erhalten Sie?
Oft wird grosse Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht. Nicht selten ist der Erhalt einer Bibel die Erhöhung von langjährigem Gebet. Die Menschen sind tief berührt und danken für die Liebe der Christen in der Schweiz. «Es war der schönste Tag meines Lebens, als ich diese Bibel erhielt!» Dies ist eine Aussage, die wir immer wieder lesen.
«Bibeln via Internet» verweist auf weitere Reaktionen und Bibelanfragen:
Mwamba Lily, Frau eines methodistischen Pastors, schreibt aus Sambia (flüchtete aus dem Kongo):
«Das Geschenk dieser Bibeln kommt genau zur rechten Zeit! Welch grosse Freude, für die völlig mittellosen Gläubigen, diese geistliche Nahrung zu erhalten!
In unserem Land, dem Kongo, wütete der Krieg; unsere Kirchen und Häuser sind geplündert und abgebrannt worden. Unser ganzer Besitz wurde gestohlen, auch die Bibel.
Nach unserer Flucht nach Sambia hatten wir nichts, um die Christen zu betreuen und vor allem die Neubekehrten zu unterweisen. Sie haben auf unsere Not geantwortet, Sie haben uns nicht vergessen! Wir sind sehr dankbar.»
Florentin aus Abidjan, Elfenbeinküste: «Mein bester Freund war kein Christ. Aber eines Tages hat ihm ein Kamerad von Jesus erzählt, und ihm Ihre Internetseite vermittelt. Seit er eine Bibel erhalten hat, trennt er sich nicht mehr von ihr. Er hat sich verändert. Ich möchte diesen Gott auch kennen lernen und bitte Sie um eine Bibel.»
Fateh aus Bejaia, Algerien: «Ich träume davon, eine Bibel in meinen Händen zu halten und sie aufmerksam zu lesen, auch vor dem Einschlafen. Meine ganze Familie ist islamisch, aber ich habe nie die Gebete des Islams praktiziert. Ich möchte die Bibel kennenlernen und mich zu Jesus Christus bekehren. Danke für Ihr Verständnis.»
Andreas aus Dortmund, Deutschland, bittet um eine Bibel und schreibt: «Guten Tag, Vor einem Jahr kam bei uns ein neuer Mitarbeiter in die Abteilung. Er ist aus Nigeria und in seiner Freizeit predigt er für seine Leute. Wir haben uns immer wieder über Gott und sein gutes Gelingen unterhalten. So ist in mir der Wunsch entstanden, mehr über Gott und die Geschichte seines Sohnes zu erfahren. Dies geht meines Erachtens am Besten mit der Bibel. Christ war ich schon immer, aber mit einer leeren Seele. Nun denke ich, dass Gott mich erhört hat und ich mein Bibelstudium durchführen kann.»
Adeline Jatoe aus Ghana : «Vor einigen Jahren wohnte ich noch in Kamerun. Ich habe Ihre Website entdeckt und um eine Bibel gebeten, um Jesus kennen zu lernen. Meine Familie wollte nicht, dass ich Christin werde. Ich habe diese Bibel erhalten, sie hat mein ganzes Leben verändert. Heute danke ich Ihnen, denn Jesus hat mir neues Leben geschenkt. Diese Bibel ist wie ein Licht, das mein Leben erhellt und es völlig umgestaltet.
Heute bin ich mit einem Pastor aus Ghana verheiratet. Wir sind Missionare im Norden von Ghana, mitten unter einer islamischen Bevölkerung. Wir versuchen, die Worte Jesu jeden Tag in Tat umzusetzen: Geht und macht zu Jüngern. Mehrere Moslems sind Christen geworden. Gott möge diese grosse Arbeit der Bibelverbreitung segnen, welch schöner Dienst! Nochmals Danke!»
Nicolas aus Sillery, Frankreich: «Ich habe eine schwere Zeit hinter mir. Ich suche Hilfe und kann keine finden. Ich habe schon mehrere Selbstmordversuche und Spitalaufenthalte hinter mir. Niemand konnte mir die Unterstützung geben, die ich brauche. Ich denke die Bibel könnte mir helfen, da herauszukommen.»
Datum: 23.09.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch