„Einen Raum für Gott bauen“

Basler Gellertkirche weiht Erweiterung ein

Am Samstag 16. August hat die reformierte Gellertgemeinde die Erweiterung ihrer Kirche eingeweiht. Das Gotteshaus im Osten der Stadt war für das rege Gemeindeleben und namentlich die Kinder- und Jugendaktivitäten zu klein geworden.
Der Veranstaltungsort Gellertkirche in Basel
Viel mehr Platz für Kinder: Segenslied im neuen Raum.
Ja zu Gott: Taufe in der Birs, unweit der Kirche, 10. August 2008.

Nach elfmonatiger Bauzeit verfügt die Gellertkirche über einen neuen Mehrzweckraum im Untergeschoss mit 170 m2 Grundfläche und mehr Nebenräume. Der Ausbau nimmt die Sprache der Architektur des 1964 vom Architekten Curt P. Blumer erbauten Kirchengebäudes auf. Der eingebaute Lift ermöglicht Behinderten den Zugang zum Untergeschoss.

Für die Kinder und Jugendlichen

Vor den Gästen aus Kirche, Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport bezeichnete der Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt, Pfr. Lukas Kundert, die Erweiterung als ermutigendes Signal. „Es ist ermutigend und gibt Kraft, dass wir innert drei Jahren bereits zum zweiten Mal ein Kirchengebäude haben vergrössern müssen, weil es die Anzahl der Besucher nicht mehr fassen konnte.“ Angesichts des anhaltenden Mitgliederrückgangs stimmt Kundert besonders hoffnungsvoll, dass im Gellert wie in der Thomaskirche Räume nötig wurden, weil Kinder und Jugendliche in die Kirche strömen.

400 Freiwillige legen Hand an

Der Kirchenratspräsident lobte das Wirken der Gellertgemeinde im Quartier: „Was wäre dieses Quartier ohne die 450 Freiwilligen, die durch die Botschaft von Jesus Christus befreit sich für das Quartier und ihre Nächsten verschenken, die Zeit geben Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Familien und Singles und den Alten?“ Weiter erwähnte Kundert die Hauskreise, Krankenbetreuungen und Spiel- und Lagerprojekte. „Ich bin erfüllt von Dankbarkeit für all das, den Verantwortlichen gegenüber und gegenüber unserem Gott, der dazu seinen Segen spendet."

„Einen Raum für Gott bauen“

Die Aktivitäten werden weit über das Quartier hinaus wahrgenommen; Christinnen und Christen aus allen Teilen Basels und den Vororten engagieren sich im Gellert und ermöglichen über den Förderverein diverse Projekte und Anstellungen von zusätzlichen Mitarbeitern. Die räumliche Erweiterung erleichtert die weitgefächerte Arbeit. Es wird möglich sein, mehr Anlässe parallel durchzuführen.

Zudem findet die wachsende Zahl von Kindern und Jugendlichen Räume, die den heutigen Bedürfnissen angepasst sind, wie der leitende Pfarrer der Gemeinde Roger Rohner am Fest sagte. Viel wichtiger als neue Räume ist allerdings laut Rohner, „dass wir uns als lebendige Bausteine von Jesus in die Gemeinde einfügen lassen und gemeinsam einen Herrschaftsraum für Gott bauen, wo Menschen gerne ein und aus gehen, weil hier Gottes Geist wohnt und Gottes Liebe in Wort und Tat erfahrbar sind“.

Kinder: ein wesentlicher Teil der Gemeinde

Laut der Gellert-Kinderarbeiterin Ursula Pfaehler herrschte bei den Kleinen am ersten Sonntag eine freudige Aufregung. Für sie macht der helle und grosse Raum sichtbar, „was uns in der Gellertkirche schon seit längerem wichtig ist: dass Kinder nicht einfach so nebenbei ein bisschen zur Kirche gehören, sondern dass sie ein wesentlicher Teil der Gemeinde sind und wir sie fördern wollen“. Pfaehler freut sich über mehr Platz für die Kindergottesdienste. „Die Kinder sitzen nicht mehr so gedrängt und lenken sich dadurch weniger ab.“ Zudem können nun auch in der grossen Gruppe Spiele gespielt werden, was das Gruppengefühl stärkt. Und man ist bereit für mehr Kinder…

Mit vereinten Kräften

Die Gellertkirche, die vor Rohner von den Pfarrern Hans Ulrich Herrmann und Willi Sartorius aufgebaut wurde, hat für ihre Arbeit Grundwerte formuliert, als ersten, „dass kirchendistanzierte Menschen Gott persönlich kennen lernen“. Diesem Ziel dienen Alphalive-Kurse und weitere Seminare, aber auch kreative Aktionen des Künstler-Pfarrers Bruno Waldvogel-Frei.

Das Bauprojekt gab in der finanziell gebeutelten Basler Kirche zu reden. Die Synode bewilligte Ende 2006 750'000 Franken. Die Münstergemeinde, zu welcher der Gemeindeteil Gellert gehört, steuert ihrerseits aus dem Dispositionsfonds Fr. 50'000.- und Spenden von einer halben Million Franken bei. Der Bau soll, wie es hiess, im Budget abgeschlossen werden.

Homepage der Gellertkirche

Datum: 20.08.2008
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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