Zentrum Grüze in Winterthur eingeweiht
Drei Buslinien halten einige Schritte vom modernen Bau im östlichen Industriequartier Winterthurs. Die „Chile Grüze“ und drei Organisationen sind ins Zentrum Grüze eingezogen: der Bibellesebund, die Schweizerische Missions-Gemeinschaft SMG und Licht im Osten LIO. Im sechsten Geschoss findet sich eine Sitzmöbelausstellung; darüber wohnt deren Vermieter Hansjörg Aemisegger, der als Bauleiter das Zentrum Grüze baute.
Herausforderung, Traum, langer Weg
Die Idee für ein Mehrzweckprojekt entstand vor elf Jahren. Die vier kleinen Chrischona-Quartiergemeinden Winterthurs waren mit dem starken Wachstum anderer Freikirchen der Stadt (u.a. GVC „Chile Hegi“) konfrontiert; drei von ihnen beschlossen vor sechs Jahren die Vereinigung. Sie wünschten sich ein neues Dach über dem Kopf, „ein Haus, das auch während der Woche lebt“, wie Martin Wassmer sagt. Er gehörte dem Gemeindevorstand an und dachte zugleich von Seiten des Bibellesebundes mit, dessen kaufmännischer Leiter er ist.
Miteinander das Risiko tragen
Sollte die maximale Höhe gebaut werden in einer Zeit, da in der Eulachstadt viele Büroräume leerstehen? Der Bibellesebund entschied sich noch in der Konzeptphase zur Übernahme von zwei Stockwerken und half so der Gemeinde, das Risiko zu minimieren. 2006 stiessen Aemisegger und LIO dazu, 2007 die SMG. Gemeinsam wagte man das 10-Millionen-Projekt und legte am 11.3.2007 den Grundstein mit dem Bibelwort aus 1. Korinther 3,11.
Gute Büros für Missionsleute
Im ersten Stock finden sich Büros und Sitzungsräume der Chile Grüze, auch Spielräume für Kinder. Darüber hat der Bibellesebund ein Stockwerk gekauft und eines von der Chile für vorerst drei Jahre gemietet; es soll die neue Erlebnis-Ausstellung Sinnorama beherbergen, die im August eröffnet wird. Zwei Treppen höher findet sich die SMG. Sie hat eine Hälfte ihres Stockwerks an Licht im Osten vermietet. Während der Bibellesebund seine Büros bisher in Oberwinterthur hatte, sind SMG und LIO vom Zürichsee bzw. aus dem Tösstal hergezogen. Helle, zeitgemäss eingerichtete Räume erleichtern die Arbeit.
Kirche mit Bistro
Neben dem aufragenden Kubus steht der als Holzelement-Leichtbau konstruierte, im Innern kühl wirkende Saal mit 350 Plätzen. Das weite Foyer und die Küche des Zentrums Grüze eignen sich für diverse Veranstaltungen und Seminare. Ein Team bietet tagsüber im Bistro Riläx einfache Mahlzeiten an; abends steht es geschlossenen Gesellschaften zur Verfügung.
Mit Herz, Hand und Portemonnaie dabei
Die Chile Grüze (aktuell 150 Gottesdienstbesucher) hält seit März im Zentrum Gottesdienst; sie will mit einem guten Angebot für Winterthurer aller Generationen wachsen und dabei ihre traditionellen Stärken bewahren. Die finanzielle Last ist laut Wassmer tragbar: 30 Prozent der Kosten übernehmen die Stockwerkeigentümer; zudem gingen über Erwarten Bauspenden und zinslose Darlehen ein. Fachleute arbeiteten teils kostenlos und viele Gemeindeglieder legten sich beim Bau ins Zeug.
Hinter dem Zentrum Grüze steht das Gebäude der albanischsprachigen Muslime. Ein interkulturelles Team der Gemeinde hat Kontakt zu ihnen aufgenommen und es fanden mehrere Treffen statt. Die Muslime waren wie der Winterthurer Stadtpräsident Ernst Wohlwend zur Eröffnung eingeladen.
Datum: 04.06.2008
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch