Start im Mai

Zürich erhält das erste "Spendenparlament" der Schweiz

In Zürich ist am letzten Dienstag den Medien das Projekt des Zürcher "Spendenparlamentes" (ZSP) vorgestellt worden. Es soll im Mai im Grossmünster starten.
Grossmünster Zürich

Im "Spendenparlament" entscheiden die Spenderinnen und Spender, welche eingereichten sozialen und kulturellen Projekte, die der Integration dienen, wie viel finanzielle Unterstützung erhalten. Am Montag war der überkonfessionelle und überparteiliche Trägerverein gegründet worden. Initiant und designierter Präsident des ZSP ist Christoph Sigrist, Pfarrer am Grossmünster in Zürich.

Alt-Stadtpräsident Josef Estermann ist "Schirmherr" und gehört zu den zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche, welche das Vorhaben ideell mitunterstützen. Ohne ein breites gesellschaftliches Engagement könnten die sozialen Probleme nicht gelöst werden, unterstreicht Estermann. Im Patronatskomitee sitzt neben anderen Politikern auch der freisinnige Nationalrat Filippo Leutenegger. Er unterstützt das Zürcher Spendenparlament, „weil damit menschliche Solidarität ohne staatliche Bürokratie gelebt wird".

Seit zehn Jahren in Hamburg

Das erste Spendenparlament wurde 1996 in Hamburg vom damaligen Leiter des Diakonischen Werkes gegründet. In zehn Jahren hat es rund 370 Projekte mit insgesamt 3 Millionen Euro gefördert.

Das Hamburger Spendenparlament zählt mehr als 3’100 Mitglieder, die darüber bestimmen, welche sozialen Projekte mit den eingegangenen Spenden finanziell unterstützt werden. Die Idee wurde seither von zwölf weiteren deutschen Grossstädten erfolgreich übernommen.

Projekte, die der Integration dienen

Das Zürcher Spendenparlament soll soziale und kulturelle Projekte unterstützen, die der Integration dienen. Dadurch würden Menschen ermutigt, kreative Projekte für das bessere Zusammenleben im Grossraum Zürich zu entwickeln und zu realisieren.

Die einzelnen Projekte werden von den Gesuchstellern im Spendenparlament persönlich vorgestellt. Dadurch findet ein direkter Kontakt zwischen den Spendenden und den Spendenempfängern statt. Dies trage zur bestmöglichen Transparenz bei, meinen die Initianten. Mitglieder des Spendenparlamentes sollen 500 Franken, "verbunden mit einem verbindlichen Engagement", aufwenden können.

Jährlich wird das ZSP zwei Parlamentssitzungen durchführen. Die anwesenden Parlamentarierinnen und Parlamentarier entscheiden mit einfachem Mehr, welche Projekte finanziell unterstützt werden sollen und wie hoch die entsprechenden Finanzbeiträge sind.

Datum: 23.01.2006
Quelle: Kipa

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