Eisiger Wind gegen Pfingstler in Russland

Kaluga

Moskau. Seit Sowjetzeiten haben sich evangelische Gemeinden in manchen Städten Russlands erfreulich entwickelt. Doch gehen Behörden oft willkürlich gegen sie vor, setzen sie unter Druck und schränken sie hart ein. Selten wird klar, wer die Massnahmen anordnet. Anders am 9. Februar: Anatoli Artamonow, der Gouverneur des Gebiets Kaluga südwestlich von Moskau, hielt vor Beamten eine Ansprache, die vermutlich ohne sein Wissen auf der Webseite des Gebiets zu sehen war.

Artamonov forderte die Behörden dazu auf, ohne Verzug ein Grundstück zu konfiszieren, das der Pfingstkirche ‚Wort des Lebens‘ gehört. Das Grundstück stört die Gebietsregierung beim Bau eines Einkaufszentrums; die Pfingstgemeinde wird seit Jahren bedrängt. „Eine Kirche nicht von uns – irgendwas Schwedisches … seht zu, dass ihr das Grundstück konfiszieren könnt… es ist dringend, ihr habt zwei Wochen, dies zu erledigen“, sagte Artamonow und benannte die für die Ausführung Zuständigen.

Ein Gemeindeglied der Gemeinde, die von Christen aus dem schwedischen Uppsala gegründet wurde, nahm den Livestream auf und stellte den Ausschnitt ins Internet. Auf Anfrage sagte der Gemeindepastor Albert Ratkin am 18. Februar, er habe seit dem 9. Februar nichts von den Behörden gehört. Doch hatten Bauinspekteure und Justizbeamte seit Dezember 2008 die Kirche mehrmals besucht. Die Firma, die in Kaluga das Einkaufszentrum bauen will, ist ebenfalls in Schweden beheimatet…


Die Ansprache Artamonows auf Youtube:

Datum: 06.03.2009
Quelle: Forum 18

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