"Von Jesus zu hören ist ein Menschenrecht"

Hilfstransporte in den Sudan.

Wiesbaden. Christen haben nach wie vor in islamischen Ländern grosse Möglichkeiten, den Armen zu helfen. “Wir haben mehr Möglichkeiten, als wir nutzen können”, sagte der Vorsitzende der Evangeliumsgemeinschaft Mittlerer Osten (EMO), Klaus Strub (Nierstein).

Gesucht würden hauptsächlich Krankenschwestern und Hebammen, aber auch Pädagogen und andere Berufsgruppen. Zum ersten Mal entsendet die EMO einen Sozialpädagogen: Holger Stoy und seine Ehefrau Sabine, eine Lehrerin, werden im Februar den Dienst im Sudan antreten.

Die EMO ist seit 102 Jahren vor allem in Oberägypten tätig. In Assuan betreibt sie ein Krankenhaus und in der Nähe zwei Kliniken. Insgesamt engagiert sich das Werk mit 45 Mitarbeitern in sechs Ländern der Region, darunter auch Eritrea. Dort fördert die EMO, wie Strub mitteilte, unter anderem den Heilpflanzenanbau. Dadurch erhalte die Bevölkerung Alternativen zu Produkten westlicher Pharmaunternehmen, so der Obstbaumeister.

Der Marburger Theologe und Islam-Experte Roland Werner verwies vor den rund 500 Besuchern unter anderem auf die schwierige Situation im Südsudan, wo seit fast 20 Jahren ein Bürgerkrieg herrscht, der über zwei Millionen Todesopfer gefordert hat. Werner erinnerte daran, dass das Land am Nil im Alten und im Neuen Testament eine grosse Rolle spiele. In Ägypten seien heute zehn Prozent der Bevölkerung Christen. Darunter gebe es viele lebendige Gemeinden. Aufgabe aller Christen sei es, zu den Menschen zu gehen, “die das Menschenrecht, von Jesus zu hören, noch nicht wahrnehmen konnten”.

Datum: 05.09.2002
Quelle: idea Deutschland

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