Glaube und Naturwissenschaft

«Ist Gott ein Mathematiker?»

Der amerikanische Physiker Mario Livio stellt diese Frage in seinem neuen Buch auf erfrischende Weise. Denn wie kommt es, dass unsere eigene Logik überhaupt die Gesetze der Natur abbilden kann?
Von der Antike bis in unsere Tage haben sich Wissenschaftler und Philosophen darüber gewundert, wie eine so abstrakte Disziplin wie die Mathematik die Natur derart perfekt erklären kann.

„Wie ist es möglich, dass die Mathematik, die doch ein von aller Erfahrung unabhängiges Produkt des menschlichen Denkens ist, auf die Gegenstände der Welt so vortrefflich passt?“ fragte schon Albert Einstein. Anders gesagt: Entdeckt der Mathematiker seine Formeln oder erfindet er sie?

Berechnet vor der Entdeckung

Wenn er sie erfindet, warum taugen sie dazu, die Wirklichkeit zu beschreiben? Wie kann es sein, dass menschliche Gedanken diese Wirklichkeit sogar vorwegnehmen? Elektromagnetische Wellen oder manche atomaren Teilchen wurden zunächst errechnet und ihre Existenz behauptet – bevor man sie tatsächlich entdeckte.

Wenn der Mensch mathematisch formulierbare Zusammenhänge in der Natur nur nachträglich entdeckt, dann muss ein anderer, grösserer Geist sie erfunden haben. Erfindet er sie aber, dann muss der Mensch selbst göttlich sein. – So oder so kommt man also um die entscheidende Frage nach Gott nicht herum.

Diesem Wunder der Mathematik spürt Mario Livio in seinem Buch nach. Er forscht am Hubble Space Telescope Institute in Baltimore, USA. Beispiele für dieses Phänomen findet er von den alten Griechen bis in unsere Gegenwart. Er erzählt sie auf hohem Niveau und mit einer Begeisterung, die jeden wachgebliebenen Geist anzustecken vermag.

Ist Gott ein Mathematiker?
Warum das Buch der Natur in der Sprache der Mathematik geschrieben ist.
366 Seiten mit 64 Abbildungen.
Verlag C.H. Beck
ISBN 978-3-406-60595-6

 

Datum: 22.10.2010
Quelle: Livenet/C.H. Beck

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