Flachcomputer ohne Tastatur und Maus

Flach Computer

Los Angeles. Microsoft stellte das erste Spezial-Betriebssystem für den "Tablet PC" vor: Die "Windows XP Tablet PC Edition" hat eine Handschriftenerkennung integriert, mit dem der Flachcomputer ohne Tastatur und Maus zum digitalen Notizbuch wird.

Hersteller wie Acer, Hewlett-Packard und Fujitsu-Siemens haben mit Spannung auf die Fertigstellung der neuen Windows-Version gewartet und kommen in diesen Wochen mit ersten Geräten auf den Markt. Der Verzicht auf die Tastatur macht es möglich, dass der Flachcomputer nur etwa 1,5 Kilogramm wiegt, dabei aber die volle Funktionalität eines Profi-Notebooks bietet. Der Preis allerdings wird mit schätzungsweise 2.000 bis 3.000 Euro deutlich über den Kosten für ein Notebook liegen, das es inzwischen schon ab 1.000 Euro gibt.

Bei der Tablet PC Edition handelt es sich im Wesentlichen um Windows XP Professional, ergänzt um die Unterstützung für Stiftbedienung und Handschriftenerkennung sowie neue Zusatzprogramme. Die "digitale Tinte" kommt aus einem Stift, der elektromagnetische Signale sendet. Diese werden unterhalb des LCD-Bildschirms empfangen und sofort dargestellt. Im Unterschied zu vielen Kleincomputern (PDA) hat der Tablet PC also keinen berührungsempfindlichen Bildschirm - die Signale werden auch empfangen, wenn der Stift einen Zentimeter über dem Bildschirm bewegt wird.

Microsoft verspricht, dass die Nutzer ihre natürliche Schreibweise beibehalten können. Ohne dass eine spezielle Schrift erlernt werden muss (wie etwa beim Palm), wandelt die Software die handschriftlichen Notizen in Maschinenschrift um. Dazu wurden weltweit mehrere Millionen Handschriften analysiert, darunter allein eine Million in Deutschland. Auf dieser Grundlage verspricht Microsoft eine Erkennungsquote von 95 Prozent.

Im Unterschied zu anderen Handschriftentechniken enthält das Microsoft-System keine Datenbank auf der Grundlage von Pixelbildern, sondern berechnet die Buchstaben auf Grund sogenannter Bezier-Kurven - das sind mathematisch auswertbare Angaben zu Kurvenverläufen. Die Handschrift kann aber auch als Bilddatei im TIF-Format gespeichert werden.

Das neue Betriebssystem enthält eine eigene Software für die Aufzeichnung von Notizen: "Windows Journal macht aus dem Tablet PC ein elektronisches Blatt Papier", verspricht Microsoft. Interessant ist dabei auch die Funktion, nach bestimmten Begriffen in den handschriftlichen Aufzeichnungen zu suchen. Schnelle Ideen lassen sich in Form von "Sticky Notes" festhalten - analog zu den kleinen gelben Haftzetteln im Büro oder in der Küche. Um die eigenen Office-Programme handschriftenfähig zu machen, will Microsoft spezielle Erweiterungen im Internet zur Verfügung stellen.

Datum: 08.11.2002
Quelle: pte online

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