Für ein Ende des Impferialismus
Christliche, muslimische und jüdische religiöse Leiter schlossen sich dem Aufruf des Roten Kreuzes, der Weltgesundheitsorganisation WHO, des UNHCR – Flüchtlingshilfswerks und weiterer humanitärer Gruppen an. Der Aufruf erklärt, die gerechte Verteilung von Covid-19-Impfstoff sei ein humanitäres Gebot; globale Führer müssten zwischen «Impf-Nationalismus und globaler Solidarität» entscheiden.
«Gesundheit für alle»
«Wir müssen eine Entscheidung treffen. Die Welt in den nächsten zehn Jahren kann von mehr Gerechtigkeit, Wohlstand und Würde gekennzeichnet sein. Oder von Konflikten, Unsicherheit und Armut. Wir sind an einem Scheideweg», heisst es in dem Aufruf. «Die Folgen der Pandemie werden noch lange Zeit unter uns sein. Sie üben einen andauernden wirtschaftlichen Einfluss aus, mit all dem menschlichen Leiden, das sie bringen. Eine Generation von Kindern, vor allem Mädchen, hat die Schule verlassen und wird nicht zurückkommen.» Die Pandemie habe schon vorher bestehende Probleme wie Konflikte, Hunger und Katastrophen verstärkt.
Diese negative Dynamik könne und müsse jetzt umgekehrt werden. «Wir setzen uns für 'Gesundheit für alle' ein, wo jedes Menschenleben wertgeachtet ist und jede Person das Recht auf gesundheitliche Fürsorge hat.»
Das grössere Bild
Die Erklärung spricht von einer «einmaligen Gelegenheit», weltweite Ungleichheit anzusprechen. Es gehe dabei nicht nur um die Impfung, sondern um das grössere Bild: «Die Menschen brauchen nicht nur Impfungen – sie brauchen, egal wo sie leben, Zugang zu Gesundheitspersonal, das ausgerüstet ist, angemessene medizinische Versorgung zu gewährleisten.» Impfungen seien nicht nur für Covid-19, sondern auch für die vielen anderen Krankheiten, die weiterhin Menschen schaden und töten, nötig. Die Erklärung schliesst: «Die Pandemie hat uns gelehrt, dass in einer vernetzten Welt niemand sicher ist, bis alle sicher sind.»
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Datum: 28.05.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today