Schweizweite Mahnwache: Für Weihnachten ohne Terror
An vielen Orten blieben Passanten stehen, zeigten Interesse und suchten das Gespräch. Die Mahnwache initiiert hat die Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI). Jeden Tag sind Millionen von Menschen Feindseligkeiten und Diskriminierungen ausgesetzt, und dies allein wegen ihres Glaubens.
Die Mahnwache findet bewusst in der Adventszeit statt, weil in einigen Ländern Christen in der Weihnachtszeit vermehrt gefährdet sind. «Die Religionsfreiheit ist weltweit unter Druck. Christen und auch Angehörige anderer religiösen Minderheiten werden bedrängt, verfolgt oder sogar getötet. CSI setzt sich für sie ein. Bei der Mahnwache treffen sich Menschen mit verschiedenen konfessionellen Hintergründen in Einheit zum Gebet für Glaubensverfolgte», sagt Simon Brechbühl, Geschäftsführer von CSI.
Betroffen und dankbar
«Glaube überwindet Gewalt!», «Glaubenswechsel ist kein Verbrechen!», «Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht!» – viele Autofahrer verlangsamten ihre Fahrt, um die Umhängeplakate zu lesen. Die ehrenamtlich tätige Mahnwache-Verantwortliche in Biel, Esthi Fröhli, berichtet: «Viele Passanten lasen die Plakate und hatten ein freudiges Lächeln im Gesicht.» Für Katharina Bevilacqua in St. Gallen ist die Mahnwache «ein Vorrecht, um den verfolgten, mutigen Gläubigen eine Stimme und Wertschätzung zu geben und ihnen Beachtung zu schenken.» Ihn mache die weltweite Verfolgung von Christen sehr betroffen, sagte Pfarrer Erich Wagner an der Mahnwache in Bischofszell TG. «Im stillen Gebet werde ich dankbar für die Freiheit in unserem Land und es macht mich nachdenklich, dass nicht noch viel mehr Menschen für die Religionsfreiheit auf die Strasse gehen.» In Dübendorf ZH kam die Überkonfessionalität deutlich zum Ausdruck: Vertreter von sechs verschiedenen Kirchen standen zusammen und auch etliche Ukrainerinnen und Ukrainer nahmen teil. «Wir werden nächstes Jahr sicher wieder eine Mahnwache organisieren», bekräftigte der Lokalverantwortliche Benjamin Wildberger.
Mehr Standorte, mehr Teilnehmende
An der zum 14. Mal durchgeführten Mahnwache für Glaubensverfolgte gingen dieses Jahr an 72 Orten über 2'100 Menschen auf die Strasse. Es waren noch nie so viele. Simon Brechbühl, Geschäftsführer von CSI, freut sich über die rege Teilnahme und die neu hinzugekommenen Standorte. Er selbst nahm in Thun teil, wo sich 120 Menschen trafen: «Diese Mahnwache war sehr eindrücklich. Sie verbindet Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Kulturen. In Thun nahmen zwei junge asiatische Mädchen – begleitet von ihrer Mutter – spontan teil. Sie fragten nach dem Grund der Versammlung, zündeten sich anschliessend eine Kerze an und reihten sich neben einem älteren Herrn ein.»
Mahnwache auch im Ausland
Die Mahnwache für Glaubensverfolgte fand zur gleichen Zeit auch in Ägypten, Bangladesch, Indien, Nepal, Nigeria, Pakistan, Südsudan und Syrien statt. In diesen Ländern werden Christen wegen ihres Glaubens verfolgt. CSI setzt sich gemeinsam mit lokalen Partnern für sie ein.
Für das Jahr 2026 ist die CSI-Mahnwache am 9. Dezember geplant.
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Datum: 13.12.2025
Autor:
Simon Brechbühl / Reinhold Scharnowski
Quelle:
CSI / Ergänzung: Livenet