Christen in Gaza beten für friedliche Weihnachten
Das schwer getroffene Gebiet zählt nur drei Kirchen, von denen eine für den verstorbenen Papst Franziskus von besonderem Interesse war. Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit stand Papst Franziskus in den letzten Monaten seines Lebens fast täglich mit der «Heilige-Familie-Kirche» in Kontakt.
Auch die Kirche selbst hat im Krieg Verluste erlitten – mehrere Gemeindemitglieder wurden getötet – vermutlich durch eine Panzergranate, die die Kirche in Gaza traf.
Pastor Gabriel Romanelli, der selbst verletzt wurde und der seine Gemeinde nicht im Stich lassen wollte, sagte, die Kirche gebe ihr Bestes, um sich unter äusserst schwierigen Umständen auf Weihnachten vorzubereiten.
Öffentlicher Auftritt möglich
Gegenüber der Hilfsorganisation «Aid to the Church in Need» (im deutschen Sprachraum als «Kirche in Not» bekannt) sagte Pfarrer Romanelli: «Die Welt sollte wissen, dass hier mehr als zwei Millionen Menschen leben, die nichts haben und alles brauchen.»
Es ist möglich, dass die Christen in Gaza öffentlich auftreten: «Wir entscheiden gerade, was wir organisieren können, und haben begonnen, mit Chören und Dabkes – palästinensischen Gruppentänzen – zu proben. Vielleicht veranstalten wir sogar eine kleine Aufführung ausserhalb unserer Kirchenmauern, wenn es die Bedingungen zulassen.»
Familien konnten unterstützt werden
Zwar gilt offiziell eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, doch kleinere Verstösse dauern an. Dennoch haben sich die Bedingungen seit Inkrafttreten der Waffenruhe im Oktober etwas verbessert.
Einige Dinge sind jedoch schwer zu erhalten, und viele Menschen sind weiterhin auf Hilfe angewiesen.
Pfarrer Romanelli sagte: «Seit die Kämpfe aufgehört haben, ist es dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem gelungen, uns wichtige Hilfsgüter zu schicken, mit denen wir mehr als 12’000 Familien unterstützen konnten.»
«Wir sollten beten»
Während eines Grossteils des Konflikts suchten Hunderte Einheimische, hauptsächlich Christen, Zuflucht in der Kirche – eine Situation, die trotz der Waffenruhe weitgehend anhält.
Pfarrer Romanelli beobachtet: «Einige haben versucht, ihre Häuser oder das, was davon übrig ist, zu säubern. Es gibt keinerlei Anzeichen für Wiederaufbau, der Mangel an Mitteln verursacht Leid, und die fehlende Perspektive macht die Menschen unruhig. Wir sollten beten. Wir sollten viel beten – für den Frieden und für alle Bewohner dieses Heiligen Landes, ob in Gaza, Palästina oder Israel.»
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Datum: 09.12.2025
Autor:
Christian Today/Daniel Gerber
Quelle:
Christian Today/Übersetzung: Livenet