Kroatische Nonne soll sich selbst verletzt haben

Rasch verbreitete sich die Meldung, wonach eine in Kroatien bekannte Nonne vor ihrem Kloster niedergestochen worden ist. Marija Tatjana Zrno moderierte eine Fussball-Sendung und lud während der WM zu Gebetszeiten ein, bei denen auch die Grossmutter des Nationalspielers Ivan Perišić teilnahm.

Rasch verbreitete sich die scheinbare Schreckensnachricht über einen mutmasslichen Täter. Auch Livenet berichtete aufgrund erster, später widerlegter Informationen zunächst falsch.

Das wurde verbreitet

Laut ihren Angaben wurde die Nonne von einem Mann angegriffen und dabei mit einem Messer verletzt. Anschliessend wurde sie in einem Spital in Zagreb wegen leichter Verletzungen behandelt.

Umgehend verbreiteten sich Meldungen über den angeblichen Überfall in Medien und sozialen Netzwerken. Ein slowenischer Fernsehsender berichtete, dass es sich um einen Migranten handeln könnte, der «Allahu akbar» gerufen haben könnte.

Das sagt die Polizei

Allerdings bestätigte die kroatische Polizei die Berichte des slowenischen TV-Senders nicht – sie zweifelte früh an der Glaubwürdigkeit der Darstellung. Das katholische Nachrichtenportal «CNA Deutsch» hält fest: «Nach gründlichen Ermittlungen und Zeugenbefragungen kam die Polizei zu dem Schluss, dass die Frau die Verletzung selbst verursacht hatte. Das Messer hatte sie zuvor in einem Geschäft in Zagreb erworben.»

Die kroatische Polizei «weist die Medienberichte entschieden zurück». Und «katholisch.de» berichtet: «Gegen die 35-jährige Ordensfrau aus der Kongregation der Schwestern der Nächstenliebe des heiligen Vinzenz von Paul leitet die Polizei nun ein Verfahren wegen des Verdachts der falschen Verdächtigung ein. Der Fall wird an die Staatsanwaltschaft übergeben.»