Überraschung im Iran

U-Bahn-Station in Teheran nach Maria benannt

Die neubenannte Metro-Station könnte ein erster Schritt zur Religionsfreiheit im Iran sein
Teheran hat eine neue U-Bahn-Station eröffnet, die nach der Jungfrau Maria benannt ist – ein ungewöhnlicher Schritt in der Islamischen Republik, der sowohl Lob als auch Kritik hervorgerufen und internationale Aufmerksamkeit erregt hat.

Die «Jungfrau-Maria-Station» – auf Persisch «Maryam Moghaddas» – wurde in diesen Tagen auf der Linie 7 des Teheraner U-Bahn-Netzes eingeweiht (wie beispielsweise auch die «Jerusalem Post» berichtet). Iranische Behörden erklärten, der Name sei als «Symbol des Respekts» für Maria, die Mutter Jesu, gewählt worden, die sowohl im Christentum als auch im Islam verehrt wird.

Die Station liegt im Norden Teherans, in der Nähe von armenischen und assyrischen – und somit christlich geprägten – Vierteln. Sie ist mit persischer Fliesenarbeit und dekorativer Beleuchtung gestaltet, die sich mit christlicher Ikonografie verbinden; darunter stilisierte Darstellungen der Jungfrau Maria.

«Unerwartet, aber positiv»

Irans staatliche Medien bezeichneten die Namensgebung als Zeichen «kulturellen Zusammenlebens», und Bilder der Station wurden in den sozialen Medien auf Persisch vielfach geteilt.

Viele Nutzer begrüssten den Schritt als «unerwartet, aber positiv», während andere betonten, solche Gesten stünden in starkem Gegensatz zu den «alltäglichen Belastungen, denen religiöse Minderheiten ausgesetzt sind».

Obwohl das Christentum im Iran offiziell anerkannt ist, dokumentieren Menschenrechtsorganisationen weiterhin starke Einschränkungen der Religionsfreiheit – insbesondere für Konvertiten und nicht registrierte Gemeinden. Berichte der vergangenen Jahre verweisen auf Festnahmen, Überwachung und Schikanen gegenüber christlichen Gemeinschaften (auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors liegt der Iran auf Rang 9).

Namensgebung in Zeit zunehmender Kritik

Ein Nutzer der Plattform «X», der im Iran lebt, schreibt, die Entscheidung zur Namensgebung sei getroffen worden, «weil die Islamische Republik verzweifelt ist». Unter anderem heisst es in diesem Beitrag weiter, die Massnahme sei getroffen worden, um «das internationale Image aufzupolieren und westliche Zielgruppen zu beeinflussen».

Internationale Medien wiesen darauf hin, die Namensgebung erfolge in einer Zeit zunehmender Kritik an der Behandlung von Christen und anderen Minderheiten im Iran.

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Datum: 22.10.2025
Autor: Duncan Williams / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / gekürzte Übersetzung: Livenet

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