Gesehen werden

Blitzlichtgewitter und viel Rummel

Gesehen und beachtet werden – das könnte das Motto bei Filmtagen wie der Berlinale sein: roter Teppich, Blitzlichtgewitter, Stars, Journalisten und viele Fans… Wohl jeder Mensch möchte gesehen werden. Manche tun sehr viel dafür.
Johnny Depp, Schauspieler an der Berlinale 2020 (Bild: Reuters)
Jesus und Zachäus: Szene aus dem Jesusfilm

An der Berlinale geht es um das, was man sieht: Nicht nur um die Filme, sondern auch um die Schauspieler. Es geht um Auftreten, Attraktivität und Schönheit. Der rote Teppich wird zum Laufsteg und zur Bühne. Es geht darum, gesehen und bewundert zu werden.

Keine Chance auf einen vorderen Platz

Als Jesus vor fast zweitausend Jahren unterwegs war, stand er ebenso im Mittelpunkt. Er war weithin dafür bekannt, dass er packend sprechen konnte und Menschen heilte. Doch er liess sich von dem Rummel um ihn herum nicht ablenken und dachte dabei auch nicht an sich oder seine Wirkung auf andere.

Als er einmal unterwegs war, sprach er einen kleinen Mann an, der auf einen Baum gestiegen war, um ihn sehen zu können. Denn der Mann hatte keine Chance auf einen vorderen Platz in der Menge, weil er im Volk sehr unbeliebt war. Er war von Beruf Zöllner. Das hiess, ein Freund der verhassten römischen Besatzer und ein Betrüger und Halsabschneider. Unbeliebter konnte man damals in Israel kaum sein.

Abseits des Trubels

Jesus bemerkt trotz des Rummels den Zöllner auf dem Baum und ruft ihm zu: «Zachäus, komm schnell herunter! Ich soll heute dein Gast sein!» (Lukas-Evangelium, Kapitel 19, Vers 5).

Das wäre in etwa so, als wenn ein bekannter Star mitten im Blitzlichtgewitter auf eine ganz unbeliebte Person zugeht – vielleicht jemand, der ausländisch, ärmlich oder unansehlich aussieht – und zu ihm sagt: «Hey, ich möchte Zeit mit dir verbringen. Lass uns mal den Hype hier hinter uns lassen. Ich möchte dich gerne kennenlernen.»

Sie werden von ihm gesehen

Vielleicht erscheint es Ihnen kaum glaubhaft: Jesus sieht Sie und interessiert sich für Sie! Er stört sich nicht daran, was Sie bei anderen unbeliebt macht. Für ihn müssen Sie sich auch nicht extra aufdonnern. Er sieht und akzeptiert Sie, so wie Sie sind. Sie werden von ihm gesehen.

Sicher, Jesus ist nicht so greifbar, wie zu der Zeit, als er vor knapp zweitausend Jahren unterwegs war. Aber sein Fokus ist der gleiche: Er liebt Menschen und sucht die Beziehung.

Was tun?

Sagen Sie Jesus, was Sie denken. Das nennt man beten. Sagen Sie ihm auch Ihre Fragen und Zweifel. Und: Suchen Sie nach einer Gelegenheit, Zeit mit ihm zu verbringen. Vielleicht besuchen Sie mal eine Gemeinde oder lesen in der Bibel. Jesus wird sich Ihnen zeigen. Vielleicht kennen Sie auch einen Menschen, der gläubig ist, dann sprechen Sie doch mit ihm über seinen Glauben.

Das Leben veränderte sich drastisch

Die Begegnung, die Zachäus mit Jesus hatte, war besonders und einschneidend: Jesus verbrachte Zeit mit Zachäus. Zachäus erlebte etwas, was er schon lange vermisste und wonach er sich so sehr gesehnt hatte: Er erfuhr Achtung und Wohlwollen.

Das Ganze blieb nicht folgenlos: Zachäus änderte sein Leben und machte Unrecht und Betrug wieder gut. Er versprach, die Hälfte seines Vermögens an die Armen zu geben und denen, die er am Zoll betrogen hatte, das Vierfache zurückzuerstatten.

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Datum: 26.02.2020
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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