Neues Album

«Auf dass es immer wieder Sonntag wird»

Rebecca Watta
Die Sängerin Rebecca Watta veröffentlich ihr jüngstes Album namens «Sonntag». Unter anderem beschäftigt sie, «wie wir Jesus immer ähnlicher werden können – mitten in diesen verrückten Zeiten».

Rebecca Watta, was muss man über Ihr jüngstes Album «Sonntag» wissen?
Rebecca Watta:
«Sonntag» ist ein sehr facettenreiches Album. Jedes Lied ist ein Gebet, ein Liebeslied; manche Lieder laden zum Mitsingen ein, andere zum Zuhören. So bin ich auch: Ich liebe es, wenn Menschen singen und man als Musiker auf der Bühne sozusagen nicht mehr gebraucht wird, wenn etwas ganz Neues entsteht. Es hat so eine besondere Kraft, wenn Menschen zusammen singen!

Und gleichzeitig liebe ich Details – wenn man genau hinsehen oder eben zuhören möchte, um all die vielen kleinen Details in Melodie, Text und Klang zu entdecken. Für dieses Album habe ich mich mit dem Produzenten Michael Herberger zusammengetan. Er kommt aus einer ganz anderen musikalischen Welt als ich und ich war gespannt, was passiert, wenn wir diese beiden Welten zusammenbringen. Ich finde, es ist etwas wirklich Schönes entstanden.

Können Sie ein, zwei Songs, die Ihnen besonders am Herzen liegen, kurz vorstellen?
Ich liebe das begeisterte, leidenschaftliche Loblied Marias, als sie mit Jesus schwanger ist, und über Gottes Grösse und Macht und gleichzeitig seine Feinheit und Liebe staunt: das Magnificat. So entstand «Grosses hat der Herr getan». Ich weiss es noch genau: An einem Abend, als unsere Kinder schliefen und ich am Klavier sass, da kam die erste Idee. Und dann habe ich Stück für Stück weiter daran geschliffen. Die meisten meiner Lieder brauchen Zeit und reifen gerne lange.

So auch «Es walte Gott»: Dieser Satz stand auf einer grossen Kuhglocke, die eine wunderschön verzierte Kuh beim Alpabzug trug.

Mein Lied «Unruhig ist mein Herz» beruht auf dem schönen Zitat von Augustinus: «Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.» Genauso fühlt es sich für mich an. Etwas in uns sehnt sich nach Gott, ist immer auf der Suche. Ich liebe, wie diese Sehnsucht im Hohelied der Liebe beschrieben wird. Darin finde ich mich wieder. Und so habe ich – für mich passend zum Text – dieses Lied für Streichquartett komponiert.

Welche Themen bewegen Sie generell – und weshalb?
Mich beschäftigen meist ganz normale Dinge: Was koche ich heute für meine Familie? (lacht) Welches Geburtstaggeschenk kaufen wir für unsere Freunde, und wie organisieren wir diese Woche? Daneben bin ich immer auf der Suche, wie ich als Liebende leben kann, als Frau, als Mutter und gleichzeitig als eine, die Gott so nahe sein will, wie es nur geht. Es beschäftigt mich auch, wie wir Jesus immer ähnlicher werden können, wirklich konkret – mitten in diesen verrückten Zeiten, teilweise in einer Atmosphäre von Angst und dunklen Wolken, von grossen Nöten überall auf der Welt. Und wie wir unsere Kinder erziehen, zu Menschen, die in dem, was kommt, stehen bleiben und nicht nur bestehen können, sondern strahlende Lichter sind für diese Welt und ihre Herzen fest in Gott geborgen und verborgen wissen.

Gibt es ein besonderes Erlebnis, dass jemand mit einem Ihrer Songs erlebte?
Ich bin sehr dankbar, dass ich immer wieder erfahre, dass ein Lied jemanden durch eine schwere Zeit begleiten durfte. Und was mich besonders berührt, ist, wenn ich höre, dass meine Musik die Geburt eines Kindes begleiten durfte oder direkt danach gespielt wurde. Das ist so ein heiliger Moment.

Welche Feedbacks nach einem Auftritt bewegen Sie?
Wenn Musiker andere Musiker loben, mit aufrichtigem Herzen, sich an den Gaben des anderen freuen, mit ihr oder ihm freuen – das ist immer etwas besonders Schönes. Für mich ist das Anbetung: sich an dem zu freuen, was Gott in andere gelegt hat, was er ihnen geschenkt hat.

Was ist Ihr Herzensanliegen?
Ich denke, die Schönheit. Das Schöne in dieser Welt, im Schweren und im Leichten zu entdecken, zu bemerken, davon zu schreiben, zu klingen und zu singen. Über die Schönheit dessen, von dem das alles kommt, zu schwärmen, ihn zu bestaunen, zu besingen, zu bedanken; und hoffentlich eine Tür zu öffnen, dass andere in dieses Lob mit einstimmen.

Was soll «Sonntag» nun auslösen?
Meine Lieder entstehen zwischen Töpfen, Tasten und Tulpen, mitten im Leben. Ich wünsche mir, dass meine Musik auf den weist, von dem sie kommt; dass sie uns einlädt, staunend vor ihm innezuhalten – und zu singen. Auf dass es immer wieder Sonntag wird.

Das Album erscheint am 31. März und kann hier bestellt werden.

Hören Sie sich das Lied «Unruhig ist mein Herz» von Rebecca Watta an:
 

Zur Website:
Rebecca Watta

Zum Thema:
Stufi Zürcher: Lieder, geprägt von einem Alltag mit Gott
«Unto Us»: Ein kunstvoller Blick auf die Gute Nachricht
Livenet-Talk: Frausein zwischen Patriachat und Feminismus

Datum: 31.03.2023
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung