Stufi Zürcher

Lieder, geprägt von einem Alltag mit Gott

Stufi Zürcher
Unlängst gewann Stefan «Stufi» Zürcher den «Music Loft»-Förderpreis. Im Interview mit Livenet gibt er einen Einblick in sein musikalisches Schaffen. Sein Alltag ist geprägt von Gott. «Meine Lieder sollen so natürlich wie meine tägliche Dusche sein!»

Stufi Zürcher, Sie haben den einen der beiden Förderpreise von Music Loft gewonnen – worum ist es da genau gegangen?
Stufi Zürcher: Music Loft fördert Schweizer Musiker! Als ich von dieser Gelegenheit erfuhr, habe ich mich an die Arbeit gemacht, einige Demo-Tracks auszuarbeiten. Diese fünf Songs wurden später von einer Jury angehört. Glücklicherweise gefiel der Jury mein Projekt und so konnte ich an einem Voting mit fünf anderen Musikern teilnehmen. Dabei erhielt ich die meisten Stimmen und durfte so das Preisgeld gewinnen.

Was bedeutet Ihnen dieser Gewinn?
Sehr viel! In meiner Musik steckt viel Leidenschaft, Arbeit und Ressourcen. Schon lange habe ich den Wunsch, meine Lieder mit meinen Mitmenschen zu teilen. Deshalb bin ich von Herzen dankbar für diese Unterstützung. Damit ist es mir möglich, schon bald einen für mich sehr besonderen Song mit euch zu teilen. Ich freue mich riesig auf den ganzen Prozess und den Release.

Sie haben bereits mehrere Songs bei Youtube veröffentlicht. Können Sie ein, zwei Songs, die Ihnen besonders am Herzen liegen, kurz vorstellen?
Den Song «Danke» habe ich für meine Verlobung geschrieben. Es gibt neben Gott nichts, was mir so am Herzen liegt wie meine Frau. Deshalb ist es keine Überraschung, dass dieser Song einen besonderen Stellenwert bei mir hat. Als ich damals darüber nachdachte, was ich meiner Frau gerne zur Verlobung sagen möchte, blieben meine Gedanken beim Wort «Danke» hängen. Ich bedanke mich bei ihr und bei Gott dafür, dass mein Herz tagtäglich mit Liebe erfüllt wird.

Auch besonders beschäftig mich die Thematik hinter dem Song «Zäme Krank». Die Corona-Zeit hat auch bei mir ihre Spuren hinterlassen. Während dieser Zeit bin ich oft über mich und meine Mitmenschen erschrocken. Mein Fazit: Wir sind tatsächlich irgendwie alle krank. Obwohl die Kraft der Gemeinsamkeit oft betont wurde, stellte ich fest, dass die einzige Gemeinsamkeit in der gegenseitigen Uneinigkeit bestand (mitenang sy mir gägenang). Diese absolut paradoxe Situation hat mich während des Lockdowns beschäftigt und zu diesem Lied geführt.

Welche Themen bewegen Sie in der Musik und Lyrik generell – und weshalb?
Alles, was Gott in mein Leben legt! Ich liebe es, über tiefgründige Dinge zu schreiben, aber auch über sehr banale Dinge wie zum Beispiel «Duschen». Was meine Lieder miteinander verbindet, ist das Spiel mit Wörtern. Obwohl es zahlreiche Menschen gibt, die viel sprachgewandter sind als ich, habe ich die Schönheit der Mundart-Sprache für mich entdeckt. Einige Songs sind nur aufgrund von einem bestimmten Wort entstanden. Zum Beispiel der Song «Druscho». Als Lehrer höre ich oft: «Sie, ig chume nid drus», worauf ich am liebsten antworten würde «weisch ir 9. Klass chunsch de drus». Dieses Wort «Druscho» hat mich damals so beschäftigt, dass ein ganzer Song daraus entstanden ist.

Gibt es ein besonderes Erlebnis, das jemand mit einem Ihrer Songs erlebte?
Ich denke, am meisten helfen meine Lieder mir selbst (lacht). Ich kann wirklich vieles von dem, was mich beschäftigt, mit meiner Musik verarbeiten. Der Song (welcher schon bald erscheinen wird) handelt vom Abschied eines geliebten Menschen. Als ich diesen Song meiner Frau das erste Mal abspielte – sie bekommt meine Songs immer als erstes zu hören – , rollten ihr die Tränen herunter.

Was ist Ihr Herzensanliegen?
Alle Menschen werden von Gott geprägt. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir an ihn glauben oder nicht! Zum Glück hat sich Gott mir offenbart und ich kenne seine Handschrift in meinem Leben. Er hat mich verändert, mein Denken, mein Handeln, einfach alles. Alles, was ich tue, ist von Gott geprägt. Deshalb habe ich begonnen, Songs zu schreiben, welche geprägt von meinem Alltag sind, welcher wiederum geprägt von Gott ist. Meine Lieder sollen so natürlich wie meine tägliche Dusche sein! Nicht «frömmer» als ich es wirklich bin und nicht mit der Tür ins Haus, weil ich das nicht bin. Ich habe erkannt, dass ich nicht zwingend Lobpreislieder schreiben muss, um von Gottes Taten zu erzählen. Meine Lieder über mein persönliches Leben reichen völlig aus. Ich bin ein gewöhnlicher Mensch, so wie jeder andere, und so sollen es auch meine Songs sein. Ein jeder soll sie hören können. Doch dieser gewöhnliche Mensch trägt die Kraft Gottes in sich, und meine gewöhnlichen Lieder tun dies ebenso.

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Datum: 30.01.2023
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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