Tiefer Fall aufgehalten

Vom Musicalstar zum Sozialhilfeempfänger

Andi Leupp
Andi Leupp hasste seinen Vater dafür, dass er die Familie im Stich liess. Später ist er in der gleichen Situation – er hat seine Frau betrogen, seine Ehe ist zerrüttet. Dann geschieht etwas Unerklärliches, erzählt er Janic Müller von WunderHeuteTV.

Andi Leupp war Muscialstar, machte Karriere auf der Bühne. Nach seiner kaufmännischen Berufslehre hatte er begonnen, in einer Band zu spielen, setzte schliesslich ganz auf die Musik. Er bildete die Stimme aus und trat mit 19 Jahren im In- und Ausland mit einer Punk-Rock-Band professionell auf. Als sie sich auflöste, engagierte er sich weiter in der Musikwelt. Doch als er mit 25 Jahren Vater wurde, gab er dies schweren Herzens auf und wurde IT-Techniker. Aber dann erreichte ihn die Anfrage, bei Space Dream mitzuarbeiten. Zwischen seinem 25. bis 30. Lebensjahr spielte er in verschiedenen Produktionen mit, auch in christlichen wie zum Beispiel «The Voice». Er konnte seine Familie dank seiner Musikkarriere ernähren – für ihn ein Geschenk Gottes.

So geht das nicht

«Mit einem Kind war es machbar, mit dem zweiten wurde es aber immer schwieriger», erinnert er sich. «Ich kam jeweils um 2:00 Uhr in der Früh nach Hause, meine Frau war dann schon seit Stunden dran, den Kleinen zu beruhigen und völlig erschöpft.» Er lebte in der Musicalwelt, war immer im Ausgangs-Feeling und somit gut drauf. Sie sorgte hauptsächlich für die Kinder, während er in den Morgen hinein schlief oder unterwegs war. «Klar hatte ich nachmittags Zeit für die Familie, doch unsere Welten drifteten immer mehr auseinander.»

Intimität hatte kaum mehr Platz, er fühlte sich immer mehr wie ein trockener Schwamm. Seine Frau empfand ihn als Luftibus, nie richtig da, immer am Songs schreiben oder gedanklich schon wieder weg. Die Beziehung zu ihr und auch zu Jesus kühlte immer mehr ab. Als er ihr gestand, dass er mit einer Kollegin eine Affäre gehabt hatte, zog ihr das den Boden unter den Füssen weg. Sie war tief verletzt und wurde zunehmend depressiv.

Trennung ist nötig

Als Andi dann im Musical Melissa die Hauptrolle spielte und seine Bühnenpartnerin eine Psychiatriepatientin mimte, wurde es zuviel für seine Seele. Das gleiche Szenario in echt und auf der Bühne durchzuleben ging nicht mehr. Er brach zusammen und musste ebenfalls ins Spital gebracht werden. Nun erkannte er: «Ich bin im gleichen Fahrwasser gelandet wie mein Vater.» Der hatte seine Familie wegen einer anderen Frau schliesslich verlassen. Andi hasste ihn seither dafür. «Wie komme ich da wieder raus?», überlegte er verzweifelt.

Gott zeigte ihm klar: «Du musst die Bühne verlassen.» Seine Freunde verstanden seine Entscheidung nicht, als er 1999 sein Engagement nach dem Riesenerfolg der Produktionen nicht weiterführte. Auch er wusste: «Dies ist der Schlusspunkt meiner Profikarriere. Aber ich muss da raus.» Leicht gefallen sei ihm dieser Schritt nicht, aber er spürte die dringende Notwendigkeit – sonst hätte seine Ehe keine Chance mehr gehabt. Keiner der Therapeuten seiner Frau glaubte noch an ihre Beziehung. Sie rieten ihr zur Trennung.

Abstieg

Und für Andi begann nach dem Ausstieg aus dem Showgeschäft der soziale Abstieg. Um wieder gesund zu werden, war seine Frau 2001 in eine therapeutische christliche Wohngemeinschaft eingetreten. Er arbeitete als Hilfshauswart, dazu sorgte er die nächsten zwei Jahre allein für die beiden Kinder, knapp drei- und fünfjährig. Bald war Andi völlig überfordert und vom Musicalstar zum Sozialhilfeempfänger geworden. Schliesslich legte er seinen Ehering in eine Schublade. Er wusste nicht mehr, was seine Ehe für ihn bedeutete. Einige seiner Freunde reagierten sehr unbarmherzig auf die Situation. «Ich erkannte mich selber in ihnen, so hart hatte ich früher auch geurteilt», gesteht Andi. «Ich interessierte mich nicht für die Geschichte der Menschen, sondern sah nur das momentane Versagen.»

Gott, wie weiter?

«Gott, willst du diese Ehe noch?», fragte er seinen himmlischen Vater im Gebet. Da kam sein knapp dreijähriger Sohn zu ihm ins Zimmer und legte wortlos den Ehering vor ihn auf den Tisch. «Wie ist das möglich?», fragte sich Andi. «Woher weiss er, wo ich den Ring hingetan habe?» Etwa zwei Wochen später geschah das Gleiche nochmals. Und jetzt wusste Andi, dass Gott seine Ehe wiederherstellen wollte. Er sprach mit seiner Frau darüber, und auch sie wollte keine Scheidung. «Wir hatten jedoch keine Ahnung, wie wir wieder zu einander finden könnten.» Sie nahmen therapeutische und Gottes Hilfe in Anspruch.

Heilung geschieht

In einem langen Prozess kam sich das Ehepaar wieder näher, verbrachte schliesslich die Wochenenden gemeinsam mit den Kindern. Ein eindrücklicher Traum ermutigte Andi. Er hörte von Gott: «Andi, wenn du schlafen gehst, bin ich in meinem Atelier und setze die Bruchstücke deines Lebens wieder zusammen.» Das Ehepaar hat es erlebt: Diesen Sommer feiert es seinen 30. Hochzeitstag. «Das ist ein Wunder», betont Andi. «Ohne Jesus hätten wir es nie geschafft.»

Sehen Sie sich das Video von WunderHeuteTV mit Andi Leupp an:
 

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Datum: 08.05.2023
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: Livenet / WunderHeuteTV

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