CVJM-Generalsekretär Wolfgang Neuser

Wolfgang Neuser

"An erster Stelle steht die Beziehung zu Gott, dann kommt die Beziehung zu meiner Frau, und erst dann kommt die Arbeit. Nur wenn die ersten beiden Beziehungen gesund sind, kann ich effizient arbeiten." Das waren Dr. Wolfgang Neusers Worte vor dem Berufungsgremium des CVJM, bevor der 54-jährige Theologe im 2005 als deutscher CVJM-Generalsekretär eingeführt wurde. Zuvor war der gelernte Industriekaufmann 10 Jahre lang Gemeindepfarrer und 14 Jahre lang Leiter des CVJM-Kollegs. In seiner Freizeit hat der gebürtige Siegerländer und Vater von zwei erwachsenen Töchtern zwei Bücher geschrieben und geht gerne Bergwandern.

Worüber haben Sie in letzter Zeit so richtig gelacht?
Über das Eichhörnchen in Ice Age II; köstlich wie es bis in den "Himmel" um seine Eichel kämpft - und sie nicht erreicht.

Mit wem würden Sie gerne einmal eine Woche tauschen - und sei es nur zum Spass?
Ich wüsste nicht, mit wem. Zum Spass vielleicht mit einem Menschen in einem Gebirgsdorf, der im Sommer Bergführer und im Winter Skilehrer ist. Mich faszinieren Berge und Schnee.

Können Sie sich noch erinnern: Wie sind Sie Christ geworden?
Ich war 16 Jahre alt. Bei einer CVJM-Freizeit in der Schweiz hat das Evangelium durch die Bibelarbeiten bei mir gezündet und nachher wurde mir klar, dass sich mein Leben grundlegend verändert hatte.

Eine Schwäche, die Sie durch Ihren Glauben besser in den Griff bekommen haben:
Ich war damals vernarrt in meine Briefmarkensammlung und einen daraus entwickelten Versandhandel, womit ich Millionär werden wollte. Als ich Christ wurde, traten Gott und die Menschen an die erste Stelle.

Ein Buch, das Sie neben der Bibel in ihrem Leben besonders vorangebracht hat:
"Gott braucht keine Helden" von Markus Malm. Auch in meinem Dienst neige ich dazu, die Aufgaben überernst zu nehmen. Das Buch hat mich neu gelehrt, dass ich Gott aufgrund seiner Liebe wichtig bin und nicht wegen meiner Leistung.

Eine der grössten Herausforderungen für Christen im 21. Jahrhundert?
Die verbreitete Arbeitslosigkeit, besonders bei jungen Menschen. Ich glaube, dass jeder Mensch von Gott gewollt und begabt ist. Es ist ein Skandal, wie viele Menschen sich nutzlos fühlen. Das Evangelium verkündigt ihnen Wertigkeit, aber sie müssen sie auch dadurch erfahren können, dass sie gebraucht werden.

Welche Eigenschaft bewundern Sie öfter mal an Frauen?
Frauen empfinden ganzheitlich; Rationalität und Emotionalität sind näher beieinander als bei Männern.

Und was kann Sie bei Männern ganz besonders beeindrucken?
Hier fällt mir nichts ein, was Frauen nicht ebenso gut könnten. Was mich bei beiden Geschlechtern besonders beeindruckt, ist die Fähigkeit, sich verständlich und druckreif ausdrücken zu können, ohne dabei arrogant aufzutreten.

Ein Vorbild im Glauben ist für mich…
... zum Beispiel John R. Mott. Dieser weltweit tätige CVJM-Sekretär und Mitinitiator der Ökumenischen Bewegung hat aus seinem Glauben an Jesus Christus eine Fülle an Arbeit mit der Verantwortung für seine geistige und körperliche Gesundheit in Einklang gebracht.

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellese interessant gestalten kann:
Indem man es mit anderen tut.

Ihr grösster Traum für die Zukunft?
Am meisten sehne ich mich nach Jesu Wiederkunft, dass er Gericht hält und den neuen Himmel und die neue Erde schafft, in denen Gerechtigkeit wohnt. Bis dahin träume ich davon, dass wir Christen noch erkennbarer das Klima in Wirtschaft und Gesellschaft prägen.

Wem möchten Sie an dieser Stelle einmal ganz besonders Danke sagen?
Meiner Frau, weil sie mich bis heute ausgehalten hat, zum Beispiel auch, dass ich ihr so gut wie nie Blumen mitbringe.

Datum: 04.08.2007
Quelle: Neues Leben

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