Claudio Minder, Ex Mister Schweiz 2000, reist in Kürze mit einem Team nach Thailand, um dort die Kürfilme über die Mister-Schweiz-Kandidaten zu drehen und die Show für den 29. April in Chiasso vorzubereiten. Livenet warf ein Blick hinter die Kulissen der Mister-Schweiz-Wahlen und in die Koffer des Moderators. Iris Muhl: Claudio Minder, du bist im Februar und März in Teilzeit und im April 100 Prozent mit den Mister-Schweiz-Wahlen beschäftigt, weil du die Moderation gemeinsam mit deiner Kollegin Carla Norghauer für die Wahlen am 29. April im TSI (Television Svizzera Italiana) machst. Bald reist ihr der Sonne entgegen. Wo geht es hin? Was ist deine Aufgabe in Thailand? Wie präsentieren sich die Kandidaten? Du arbeitest noch Teilzeit beim Fenster zum Sonntag-Talk und für dein Kommunikationsunternehmen. Ist dir das im Moment nicht zuviel, wenn du wochenlang 100 Prozent für die Mister Wahlen arbeitest? Was muss ein Mister mitbringen, damit er gewinnen kann? Wer bestimmt den Sieger? Wer meldet sich als Kandidat? Was meinst du, wirst du Freundschaften schliessen mit gewissen Kandidaten, oder bleibst du professionell auf Distanz? Du frischst dein Italienisch auf, weil du Übersetzungen machst, und Italienisch/Deutsch sprechen wirst. Wie machst du das? Was nimmst du auf deine Reise mit? Wie kommst du am besten zur Ruhe in diesem hektischen Mister Alltag? Würdest du nochmals mitmachen bei den Wahlen? Was willst du dann heute? Was ist ein schöner Mensch für dich? Du wirst am 29. April vor einigen Millionen Zuschauern die Show moderieren. Wirst du nervös sein? Mister Schweiz Wahlen am 29. April, live aus Chiasso, auf SF 1, TSI, TSR
Datum: 03.03.2006
Claudio Minder
Claudio Minder: Wir reisen mit einem Team von etwa 35 Personen nach Thailand. Dort drehen wir Porträts der Kandidaten jeweils in ihrer Landessprache (Italienisch, Französisch, Deutsch) und allgemein übers Leben als Mister Schweiz. Dieser Aufenthalt dauerte 10 Tage.
Wir haben für die Aufnahmen jeweils ein Team mit Kameramann, Redaktor und Tontechniker für jede Landessprache. Ich werde mich dann als Redaktor einem der drei Teams anschliessen. Zudem muss ich die Kandidaten gut kennen lernen, da ich als Moderator auf der Bühne alles auswendig sagen muss. Da darf ich dann niemanden verwechseln! Die 16 Kandidaten haben die Aufgabe, ihre Choreagraphie zu lernen, beispielsweise Tanzen, Treppen elegant besteigen, sich vorteilhaft zu bewegen. Meine Aufgabe ist es, die Begrüssungstexte gemeinsam mit meiner Kollegin Carla Norghauer zu schreiben. Ich muss sie dann der Redaktion vorlegen, und die entscheiden. Zudem gibt es viele Sitzungen und das Gesamtprogramm wird von A- Z besprochen
Sie machen verschiedene Läufe über die Bühne. Zum Beispiel im Businesslook, oder in der sexy Badehose, wo der Body gezeigt wird. In einem anderen Teil muss jeder der Kandidaten etwas präsentieren. Das geht von Kampfsport, über Singen bis hin zu Tanz.
Ja, ich habe viel zu tun, aber ich habe mit meinen Vorgesetzten und Arbeitskollegen eine Vereinbarung, dass ich im April für die Mister Schweiz Wahlen meine übrige Arbeit auf Null reduzieren werde.
Fünf Grundvoraussetzung für die Wahlen sind: Geschlecht männlich, mindestens 178 cm gross, Schweizer, ledig, und ein guter Leumund muss er haben. Hinzu kommen Charme, ein schönes Lächeln, Humor und Intelligenz.
Es gibt auf der Homepage www.misterschweiz.ch die Möglichkeit, per SMS den Schönsten zu wählen. Hier werden bereits die ersten Stimmen gezählt. Während des Abends werden in den ersten zwei Durchgängen die Jury und dann das Publikum per Telefon abstimmen.
Alles, von A- Z. Vom Koch über den Studenten bis hin zum Zahnarzt.
Ich glaube nicht, dass ich Freundschaften schliessen werde. Ich werde mit einem Fernsehteam hinreisen und meinen Job so gut wie möglich machen. Distanz ist gut, weil sich die Kandidaten sonst eventuell noch mehr Chancen ausrechnen, obwohl ich überhaupt keinen Einfluss auf die Wahl habe.
Ich lese Romane und Krimis auf Italienisch. Gestern habe ich ein Buch von Ken Follett angefangen, welches mein Vater mir mitgebracht hat.
Verschiedene Bücher, unter anderem auch die Bibel. Eine Badehose, Sonnencreme und viel Humor dürfen auch nicht fehlen. Eine solche Sache muss Spass machen. Die Kandidaten sind zum Teil sehr verbissen. Wir versuchen sie ein bisschen aufzuheitern.
Ich muss mich zurückziehen, Abstand nehmen. Wahrscheinlich werde ich mich ab und zu ins Zimmer einschliessen, allein auf dem Balkon sitzen, Zeit mit Gott verbringen.
Nein. Das habe ich bereits hinter mir. Man muss für die Wahlen gewisse Erwartungen erfüllen. Man wird in ein Schema reingedrückt. Ich habe mich als Mister Schweiz während und nach den Wahlen als Marionette der Gesellschaft gefühlt. Ich bin sicher anspassungsfähig, aber ich habe mich von der Gesellschaft bestimmen lassen und nicht von Gottes Plan. Das möchte ich nicht mehr.
Ich habe mich verändert, stelle mir heute immer wieder die Frage: Was hat Gott mit mir vor? Mein Wunsch ist es, Gottes Plan zu entsprechen, mich von ihm führen zu lassen. Ich wünsche mir, seinen Plan mit mir zu erkennen. Auch wenn es mir sicher nicht immer gelingt. Deshalb nehme ich ihn auch überallhin mit. Dann habe ich die Gewissheit, dass er eingreifen kann, wenn ich einen falschen Weg einschlage, falsche Entescheidungen treffe.
Ein schöner Mensch ist jemand, der Ausstrahlung hat. Und die Ausstrahlung kommt immer von innen. Es gibt auch Menschen, die sind einfach äusserlich sehr schön, haben aber keine Ausstrahlung. Wenn ich mal heirate, wünsche ich mir eine Frau mit starker Ausstrahlung.
Sicher, bestimmt werde ich enorm nervös sein. Sicher auch schon 10 Tage vorher. Als ich den Vertrag mit TSI unterschrieben habe, wusste ich, dass ich vor den Wahlen wahrscheinlich auch ein paar Nächte schlecht schlafen werde. Nervosität hilft mir, sie zwingt mich zu einer Fokussierung auf die Sache. Das ist gut so. Die Wahlen dauern etwas 2 Stunden. In dieser Zeit bin ich nur dort und sonst nirgends.
Autor: Iris Muhl
Quelle: Livenet.ch