Ein Leben für „König Fussball“?

Kinoplakat
Santiago (Kuno Becker) beim ersten Torjubel.
Santiago Muñez am Strand von Newcastle.
Starfussballer Gavin (links) mit dem Trainer von Newcastle.

Der Film „Goal“, wird am nächsten Donnerstag, 20. Oktober, in den Schweizer Kinos anlaufen. Goal ist der Film zur Fussball-WM. Nie zuvor war ein Film so dicht an der wirklichen Welt des Fussballs dran. Ist er aber auch am realen Leben dran?

Zwischen dreckigem Trainingsplatz und den Glitzerparties der Fussballmillionäre erleben die Zuschauer Santiago Muñez aufregenden Weg vom Underdog zum Weltfussballer. Ein packendes Drama über die grosse Sehnsucht, auszubrechen aus der eigenen kleinen Welt und seine Träume wahr werden zu lassen. Sieht so das wirklich wahre Leben aus?

Der Aufstieg

Santiago Muñez (Kuno Becker) lebt als illegaler Einwanderer in Los Angeles. Mit harter Arbeit schlägt er sich durchs Leben – tagsüber als Gärtner und abends als Küchengehilfe in einem Restaurant. Seine Leidenschaft aber gilt dem Fussball. Jede Woche versenkt er für eine lokale Amateurmannschaft die Bälle im gegnerischen Tor. Bei einer Dribbeleinlage wird Santiago zufällig von Glen Foy (Stephen Dillane) beobachtet. Der frühere Talentsucher für englische Fussballklubs ist von Santiagos Können begeistert – und verspricht ihm prompt eine Probezeit bei Newcastle United, falls er vorbeikommt. Santiago stürzt sich in die Arbeit, um das nötige Geld für den Flug zu verdienen. Obwohl sein Vater damit nicht einverstanden ist, schafft er tatsächlich den Sprung nach Newcastle – doch das erste Probespiel im strömenden Regen zeigt, dass nicht alles so einfach ist, wie es zuerst schien.

Aschenputtel-Story mit Beckham, Zidane und Co.

Es ist seine fast kindliche Freude am Fussball, die Santiago zum Sympathieträger des Publikums macht. Man nimmt Hauptdarsteller Kuno Becker ab, dass es für seine energievolle Figur nichts Schöneres gibt, als sich auf dem grünen Rasen zu bewegen. In Erinnerung bleibt auch Marcel Iures, der als Newcastle-Trainer seine Spieler mit grantiger Liebenswürdigkeit zum Erfolg führt.

Doch trotz solchen Einzelbemühungen überzeugt „Goal“ als Ganzes zu wenig – die dünne Aschenputtel-Story bleibt bis zum rettenden Schlusstor ohne Überraschungen, und den Charakteren fehlt schlichtweg der entscheidende Tiefgang. Die mit pulsierenden Rhythmen unterlegten, aber viel zu spärlichen Fussballszenen zeigen, dass Regisseur Danny Cannon durchaus zu mehr fähig wäre. Und auch von der unspektakulären Coolness, die im Gastauftritt von David Beckham, Zinedine Zidane und Raul Gonzalez zum Zuge kommt, hätte es ruhig etwas mehr geben können. Es bleibt abzuwarten, ob Teil 2 und 3 von „Goal“, die im nächsten Jahr Santiagos Einzug in die Champions League und die Weltmeisterschaft zeigen, mehr zu bieten haben.

Leidenschaftlich für das Ziel des Lebens

Was an „Goal“ beeindruckt, ist die kompromisslose Hingabe, mit der Santiago Muñez sein Ziel – eine Fussballkarriere – verfolgt. Gleichzeitig zeigt der Film aber auch, wie leer und sinnlos die glitzernde Welt der (sportlich) Erfolgreichen und Schönen sein kann. Sinnbild dafür ist Santiagos Teamkollege Gavin, ein glamouröser Starfussballer, der an Partys regelmässig über die Stränge haut.

Doch auch das Leben eines Mustersportlers wie Santiago ist letztlich leer, wenn ihm das Fundament einer Beziehung zu Jesus fehlt. „Gegenüber dem unvergleichlichen Gewinn, dass Jesus Christus mein Herr ist, hat alles andere seinen Wert verloren“, schreibt der Apostel Paulus. Er macht damit klar, dass echter Glaube weit mehr beinhaltet, als ein paar Regeln zu befolgen. Echter Glaube hat viel mehr Ähnlichkeit mit der kompromisslosen Hingabe eines Sportlers, der alles aufgibt, um sein Ziel zu erreichen.

Das gleiche gilt, wenn man Jesus nachfolgt. „Ich vergesse alles, was hinter mit liegt“, bekennt Paulus. „Ich konzentriere mich nur noch auf das vor mir liegende Ziel. Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen: das Leben in Gottes Herrlichkeit.“ Das ist es, wofür es sich wirklich zu leben lohnt. Dafür lohnt es sich sein Leben einzusetzen – mit der gleichen Leidenschaft und Hingabe, die Santiago für den Fussball hat.

Datum: 17.10.2005
Autor: Jonas Bärtschi
Quelle: Livenet.ch

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