Die Schönheit entdecken

Susanne liebt die Arbeit mit ihren Kundinnen im Studio.
Susanne mit Kundin

Kennen Sie diese innere Unzufriedenheit, wenn keine Kleider passen wollen? Nicht weil sie zu gross sind, sondern weil sie heute irgendwie nicht stimmen wollen. Plötzlich sinkt das Selbstwertgefühl in den Keller, und ich bin nicht mehr sicher, ob ich oder die Kleider daneben sind.

Unser Wohlbefinden ist vielschichtig. Seele und Körper hängen zusammen. Ein Kleid, das gestern noch bestens passte, kann heute meine Gefühle nicht erhellen. Dann ist es gut, wenn man sich in besseren Zeiten vergewissert hat, dass der Schrank passende Kleider bereithält. Sichere Kombinationen, die sich nicht nach meinen Stimmungsschwankungen richten. Kleider, die mich sicher machen und meine Persönlichkeit positiv unterstützen, damit ich mir und meinen Mitmenschen gefalle.

Unser Selbstwertgefühl ist anfällig. Die Unsicherheit vor dem Spiegel ist Ausdruck unserer inneren Unausgeglichenheit. Aber sie kann das Fass zum Überlaufen bringen. Tränen sind in diesen Momenten keine Seltenheit. Gerade wenn es drauf ankommt, stimmt plötzlich nichts mehr. Und der Partner glänzt auch nicht immer mit Geduld und beratender Liebe. Farb- und Stilberatung, wie sie Susanne Lamprecht ausübt, kann im entscheidenden Moment helfen, die Sicherheit zurückzufinden und die richtige Entscheidung zu fällen.

«Ich danke dir Gott, dass ich wunderbar gemacht bin.» Diese Worte sind ein Gebet. Wer es von ganzem Herzen beten kann, hat eine innere Sicherheit gewonnen, die der Seele mehr Stabilität gibt als jede noch so hilfreiche Stilberatung. Wir müssen uns in guten Zeiten vorbereiten. Danken will gelernt sein. Sich mit allen Ecken und Kanten annehmen ist ein Prozess. Sich vorbereiten heisst: den inneren Schrank nicht dem Zufall überlassen und für wichtige Lebensfragen Antworten suchen.

Die eigene Einzigartigkeit erkennen

Die Kundin sitzt auf einem Hochstuhl vor dem Spiegel. Susanne Lamprecht steckt ihr die Haare aus dem Gesicht. «Deine Haut sollte etwas mehr Feuchtigkeit bekommen. Sie ist schuppig und trocken.» Die Kundin weiss es, aber die Crème trägt sich eben nicht selber auf... Heute wird sie gepflegt. Zielsicher, konzentriert und dennoch immer im fröhlichen Dialog trägt Susanne das Make Up auf. Die Kundin ist ein natürlicher Typ, da braucht es nicht viel Farbe. Es dauert nur wenige Minuten, bis das blasse und von der Arbeit müde Gesicht wieder leuchtet. Plötzlich ist wieder ein Funkeln in den Augen zu sehen -- ein bisschen Stolz, auf sich selber.

«Wie dich selbst...» - Selbstannahme

Freude an sich selber bekommen. Susannen Lamprecht verfolgt mit ihrer Farb- und Stilberatung ein klares Ziel. Sie will Frauen und Männer in ihrer Selbstannahme unterstützen. Sie sieht täglich, wie verunsichert viele Menschen sind. Sie messen sich an den Medieninformationen aus der Werbewelt und sehen nur noch Mängel statt Stärken und eigene Qualitäten.

Im Zentrum der Beratung steht nie das Verstecken von Schönheitsmängeln. Die Beraterin will viel mehr helfen, die individuelle Schönheit zu erkennen und zu betonen. Jeder Mensch hat Merkmale, die besonders individuell und schön sind. Dafür hat Susanne ein gutes Auge. Manchmal sagt sie das selbst fremden Menschen auf der Strasse oder im Dorfladen. So nach dem Motto: «Wissen Sie, dass Sie sehr schöne Augen haben?» Die Menschen sind meistens sehr überrascht, und nicht selten entsteht ein gutes Gespräch. «Bei späteren Begegnungen kennen sie mich mit Namen. Mir macht es Spass, und den Menschen um mich herum tut es gut.»

Echte Liebe für unsere Mitmenschen entspringt der Selbstannahme. Susanne ist überzeugt, dass viel Leid in Beziehungen durch mangelnde Selbstachtung entsteht. «Wer sich selber nicht wirklich angenommen hat, ist nicht fähig, seine Mitmenschen zu lieben, auch nicht seine Liebsten.» Diesen Zusammenhang hat Susanne nicht zuerst entdeckt. Er steht schon seit Jahrhunderten in der Bibel. Jesus hat ihn seinen Freunden und Nachfolgern mit viel Nachdruck gelehrt und vorgelebt: «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.» Lieben ohne Selbstachtung ist schlicht nicht möglich.

Innere Schönheit

Lieben ist ein Lernprozess. Knapp akzeptieren reicht nicht. Das betont Susanne immer wieder. Die eigentliche Ausstrahlung des Menschen hat einen tiefen Ursprung. Sie orientiert sich nicht am Schönheitsideal der Zeit und wird auch durch persönliche Schönheitsmängel nicht beeinträchtigt. «Diese innere Schönheit entspringt der Liebe Gottes. Sie ist unsere persönliche Note und prägt unseren eigenen, individuellen Stil.»

Das Äussere ist ein Spiegel des Inneren. Susanne sieht immer wieder, wie sich tiefste innere Gefühle und Werte an der Körperoberfläche spiegeln. Die seelischen Empfindungen prägen den Umgang mit dem Körper. Wenn Menschen diesen Zusammenhang überspielen, entsteht eine inhaltsleere Konzentration aufs Äussere, die Mitmenschen schnell durchschauen. Für die Farbbestimmung ist eine gründliche Analyse unumgänglich. «Einordnen per Augenmass ist verboten!» Susanne kennt den Fehler, den viele nach der Ausbildung machen. «Man denkt, das Auge sei genügend geschult. Aber man kann sich gründlich täuschen.»

Zeit für sich suchen und planen. Dies empfiehlt Susanne heute aus eigener Erfahrung. Sie gibt alles. Sie kann sich leicht verzetteln. Das hat sie ausgebrannt. Nun hat sie Fachhilfe in Anspruch genommen, Beratung und Hilfe im Haushalt. So bleibt mehr Raum für Beruf, Ruhe, Gott und Familie. Am liebsten erholt sie sich in der Natur. Mit dem Hund im Wald oder hoch auf dem Pferderücken. Sie staunt über die geniale Schöpfung, bespricht den Alltag mit Gott und findet so das nötige Gleichgewicht wieder.

Datum: 27.09.2005
Autor: Hans Ueli Beereuter
Quelle: Bordzeitung - Texte zum Leben

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