Stationen eines Lebens mit Jesus

«Gott gab mir meine Würde zurück»

Sie sass im Gottesdienst. Mitten in der Predigt zeigte der junge Sprecher in ihre Richtung und sagte: «Du hast ein Loch in deinem Herzen, und der Einzige, der das wirklich füllen kann, ist Jesus Christus». Das traf sie mitten ins Herz und wurde zum Wendepunkt in ihrem Leben.
Sandra Muth
Sandra Muth

Sandra besuchte zum ersten Mal den Gottesdienst einer Freikirche. Der Ablauf war ihr fremd und sie fragte sich, ob das überhaupt eine seriöse Kirche sei; denn die Gemeinde feierte ihren Ostergottesdienst in einer Stadthalle mit Schlagzeug und E-Gitarre. Für sie war vieles ungewohnt, aber sie hatte einen positiven Eindruck von den Menschen.

«O.k. Jesus»

Die Musik der Band berührte sie. Die Worte des Predigers waren wie eine Botschaft des Himmels an sie. In ihrem Herzen antwortete sie: «O.k., Jesus, wenn das stimmt, dann will ich das erleben!» Heute berichtet sie: «Nach dem Gebet hatte ich buchstäblich das Gefühl, dass ein Korken in das Loch in meinem Herzen gesetzt wurde und Jesus es mit seiner Liebe füllte.»

Drei Wochen später traf sie sich mit zwei Christinnen in einem spanischen Restaurant. Sie konnte spüren, wie die beiden Frauen ihr eine Entscheidung für Jesus nahelegen wollten. «Ich wusste ja, dass ich diese Entscheidung mit meinem Gebet in dem Gottesdienst bereits getroffen hatte. Ich stand in dem Lokal auf und sagte flapsig zu den beiden: Ich gehe jetzt zur Toilette und spüle dort mein altes Leben hinunter.» Die zwei Frauen lachten, aber blieben dran und sagten ihr, dass eine Entscheidung für Jesus trotzdem unter Zeugen wichtig sei. So betete Sandra mit den Frauen im Anschluss im Auto. Vier Wochen später liess sie sich taufen.

Gedanken an Selbstmord

Nur wenige Tage vor dem Ostergottesdienst der Freikirche war Sandras Leben an einem Tiefpunkt angelangt: Eine schmerzhafte und scheinbar hoffnungslose Beziehung, Schulden und Arbeit, die ihr bis über den Kopf wuchsen. Sie fühlte sich unendlich leer. Es ging so weit, dass sie nicht mehr leben wollte. Sie war an einem Punkt, an dem sie keinerlei Hoffnung mehr hatte. Schliesslich stand sie auf einer Brücke. «Ich stand da und wollte springen. Aber ich merkte, ich bin zu feige dazu.»

Burnout: Sie verlor alles

Zwei Jahre nach ihrer Glaubensentscheidung in dem Ostergottesdienst geriet Sandra wieder in eine schwierige Situation. Sie arbeitete schon viele Jahre als Inhaberin eines Badezimmerstudios. Sie bemerkte nun, wie sie bei der Arbeit zunehmend unkonzentrierter wurde. Sie machte Fehler und liess in ihrer Leistung immer mehr nach. Schliesslich fand sie sich in einem Burnout wieder. Sie verlor ihre Firma, ihre Arbeit, zwei Häuser, ihr Auto und jede weitere Sicherheit. Sie erlebte zudem, dass sich Menschen von ihr abwandten. Bis zu einer Reha-Behandlung schrieb sie ihr Arzt krank.

In dieser Zeit des Wartens zog sie sich vollständig zurück, nahm nur wenige Anrufe entgegen und öffnete selten die Tür ihrer Wohnung. Sie wollte nur noch allein sein und hatte für nichts mehr Kraft. Sandra bekam Zweifel über ihren Glaubensweg. «Ich fragte mich: 'Hab' ich mir das mit Gott nur eingebildet?' Die Situation war eine solche Erschütterung für mich. Wieso musste es so weit kommen? Und ich fragte mich: Was bin ich jetzt noch wert?»

Gott gab mir meine Würde zurück

Gott antwortete auf ihre drängenden Fragen: In einer Gebetszeit schien Gott zu ihr zu sprechen und Sandra schrieb sich unter anderem folgende Sätze auf: «Sandra, ich möchte, dass du ganz tief verstehst, dass dein Wert nicht daran messbar ist, was du hast oder kannst – ich möchte, dass du verstehst, dass du gerade jetzt für mich unendlich wertvoll bist». Das schien Jesus ihr ganz persönlich zu sagen. «Ich fühlte mich wie ein Edelstein. Ich war so tief berührt, dass Gott mir meine Würde wieder zurückgab.»

Ein neuer Name

Als sie sich in dieser Zeit mit der Geschichte von Abraham beschäftigte, wurde ihr wichtig, dass dieser Mann sein Land verliess und einen neuen Namen bekam. Das wünschte sie sich auch für ihr Leben. Da ihr Leben bisher so von Angst geprägt war, wünschte sie sich, dass sie – bildlich gesprochen – von einer Sandra «Angst» (ihr Mädchenname ist Deckert) zu einer Sandra «Mut» werden würde. Die Pointe ihres Wunsches an Jesus zeigte sich einige Monate später: Da lernte Sandra Armin Muth kennen. Als sie ihn heiratete, nahm sie dessen Name an. Aus Sandra Angst wurde nun tatsächlich Sandra Muth. Sie begriff das aber erst viel später nach der Hochzeit, als sie eines Tages ihre Tagebücher zurücklas und den «göttlichen Eintrag» entdeckte.

Heute arbeitet Sandra Muth als Farb- und Stilberaterin, Coach und Referentin. Angefragt wird sie vor allem für Evangelistische und Frauen-Veranstaltungen.

Informationen zu ihr sind auf ihrer Webseite zu finden.

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Datum: 31.03.2017
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet

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