Klimawandel im Gemeindebau

Mehr Mitgefühl und Nähe zeigen

«Lead 13» ermutigte Leiter und Pastoren, ihre Identität in Jesus neu zu entdecken. Nur so könnten Gemeinden Menschen mit dem Evangelium erreichen und sie weiterführen. Statt Belehrung sei Mitgefühl gefragt.
Dietrich Schindler: Menschen in der Jüngerschaft prägen.

Wie können wir als Gemeinde den Auftrag von Jesus Christus in einem veränderten Klima umsetzen? Mit dieser Frage beschäftigten sich 270 Pastoren, Leiter und Gemeindemitarbeitende am «Lead 13» vom 1. Juni in Rapperswil-Jona. «36 Prozent der Schweizer leben heute in Einzelhaushalten», sagte Dietrich Schindler, Leiter der Inland-Mission des deutschen Bundes der FEG. Der virtuell vernetzte Mensch sei einsam, wage sich nicht mehr in reale Beziehungen und sei innerlich zutiefst verunsichert. Bei den Gemeinden zeige sich der gesellschaftliche Klimawandel darin, dass sie nicht mehr genügend in der Lage seien, Menschen in der Jüngerschaft zu prägen. Leitende sollten die Menschen lehren, das umzusetzen, was Jesus befohlen hat.

Roger Rohner, Leiter der reformierten Gellertkirche in Basel mit 500 freiwilligen Mitarbeitenden, gab drei Lektionen aus seinem Scheitern. Vor einigen Jahren habe er einen zweiten, moderneren Gottesdienst einführen wollen, musste aber schliesslich neun Jahre warten, bis Gottes Zeitpunkt dafür gekommen war. «Was würdest du tun, wenn du keine Angst vor dem Scheitern hättest?», fragte Rohner. Pfarrer stünden heute unter einem enormen Erfolgsdruck. Ein Klimawandel vom christlichen Programm zur Liebe Christi sei dringend nötig. «Die Gemeinde muss weniger belehren, dafür mehr Mitgefühl und Nähe zeigen.»

Die drei Ebenen des Gemeindebaus erklärte Reto Pelli am Beispiel des «Pralinato»-Eis. Der Pastor der Rapperswiler Kirche im Prisma leitet das evangelistische Projekt «swiss-e-motion». Die Verpackung stehe für das Programm, die Art und Weise des Gemeindebaus. Sie müsse ansprechend gestaltet sein. Das Eis selber stehe für unseren Auftrag, zu suchen und zu retten, was verloren ist. Gemeinden müssten den Auftrag von Jesus wieder neu entdecken und ihn auch konsequent leben, statt sich nur mit Fragen über Form und Stil zu beschäftigen. Das Innerste des «Pralinatos», der Schokoladestängel, sei dessen Identität. «Worüber definieren wir uns als Leitende?», fragte Pelli. «Meine Identität liegt in dem, was Jesus tut, und nicht in dem, was ich bringen kann.»

Datum: 06.06.2013
Autor: Christian Bachmann
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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