Lampung ist die südlichste Provinz der Insel Sumatra und fast so gross wie die Schweiz. Dort leben vor allem in den ländlichen Gebieten über 2 Millionen Lampungesen. Zu den grössten Volksgruppen, die zusammen das Volk der Lampungesen ausmachen, gehören die Komering, die Abung, die Peminggir und die Pubian. Diese Gruppen sprechen zwei Haupt- und weitere kleinere Dialekte des Lampungesischen. Keiner der Dialekte wird jedoch von allen verstanden. Während bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in dieser Provinz fast nur Lampungesen ansässig waren, sind in den letzten 50 Jahren sehr viele Menschen von der Insel Java eingewandert, wodurch sich die Zusammensetzung der Bevölkerung drastisch veränderte. Heute gibt es in den meisten Gebieten der Provinz Lampung mehr Javanesen als Lampungesen, was zu Neid und sozialen Spannungen geführt hat, da die Javanesen in der Regel besser gebildet und begütert und daher sozial höhergestellt sind. Das Selbstbewusstsein der Lampungesen wurde dadurch erschüttert, da sie in der Geschichte schon mehrfach von anderen Völkern unterjocht worden waren. 85% der Bevölkerung arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft, der Tierhaltung und Fischerei. Industrielle Produktion und Handwerk haben nur einen verschwindend kleinen Anteil an der Volkswirtschaft. Da die Provinz Lampung jedoch nicht all zu weit von der Hauptstadt Jakarta entfernt liegt, investieren Firmen neuerdings auch vermehrt in der Provinz Lampung. Die Mehrzahl der Lampungesen, die fast zu 100% Muslime sind, lebt immer noch in ihrer angestammten Provinz. Obwohl die Lampungesen den Islam angenommen haben, haben sich bis heute nicht wenige animistische Elemente und Traditionen im Volksglauben gehalten. So werden etwa mit bestimmten Zeremonien Steine gereinigt und in der Nähe der Felder ausgelegt, damit sie Krankheiten vom Getreide fernhalten. Es werden auch Kreuzzeichen mit Betelpflanzen auf Türen, Fenster und Eingänge gelegt, um böse Geister fernzuhalten, besonders, wenn sich im Haus eine schwangere Frau befindet. Lange Zeit in der Geschichte waren die Abung, eine der lampungesischen Gruppen, als hinderlistige Kopfjäger und furchtlose Kämpfer bekannt. Bei den Lampungesen unterstehen alle Mitglieder der Grossfamilie dem Punyimbang Lamban, der bis heute grosse Autorität besitzt. Diese Position wird in der Regel an den ältesten Sohn der ältesten Ehefrau weitergereicht. Zu jedem wichtigen Ereignis wie Heirat oder Titelverleihungen muss er seine Erlaubnis erteilen. Wenn eine Frau aus einer anderen Volksgruppe einen Lampungesen heiraten möchte, muss sie erst eine Zeremonie durchlaufen, durch die sie in die Gemeinschaft eingegliedert wird. Erst danach kann sie einheiraten. In der Vergangenheit waren die Bemühungen, die Lampungesen mit dem Evangelium zu erreichen, fast zum Erliegen gekommen. Aber in den letzten Jahrzehnten sind neue Initiativen entstanden. Neben den Mitarbeitern aus dem Ausland haben sich auch Christen der Provinz Lampung zu ihren Landsleuten aufgemacht. Sie führen ihre Aufgabe trotz mancher Widerstände weiter. Die Arbeit ist nicht leicht, da die Lampungesen nicht vor drastischen Schritten wie Verfolgung der Konvertiten oder der Zerstörung von Kirchen zurückschrecken. - Die in vielen Gebieten unzureichende Trinkwasserversorgung und Gesundheitsfürsorge. Die geringe Bildung und die wenigen Arbeitsmöglichkeiten führen zum Konkurrenzkampf mit anderen Volkgruppen. - Angemessene Verkündigung des Evangeliums und echte Hilfsbereitschaft durch engagierte Christen. - Lebendige Gemeinden, die ihren Landsleuten das Evangelium bringen. - Kirchen und Gemeinden, die die Lampungesen zu ihrem Gebetsanliegen machen. Webseite: www.ead.de Über 2 Millionen Menschen, fast 100% Muslime
Gebetsanliegen:
Datum: 16.11.2003
Quelle: Deutsche Evangelische Allianz