Späte Ehre für den Reformator

Das Dies kündigte der Präfekt der Bibliothek, Cesare Pasini, in einem Beitrag für die vatikanische Tageszeitung «Osservatore Romano» an. Ermöglicht worden sei das Vorhaben in Zusammenarbeit mit der Bodleian Bibliothek in Oxford durch die finanzielle Unterstützung der in London ansässigen Polonsky Foundation. Digitalisiert würden Ausschnitte von Schriftstücken in griechischer und hebräischer Sprache. Aus den Beständen der Bodleian Bibliothek würden noch weitere rund 500’000 Seiten eingescannt.

Gutenberg-Bibel

Weitere 800 wertvolle Schriften der Bibliothek sollen künftig vollständig im Internet verfügbar sein. Unter ihnen eine Gutenberg-Bibel, die zwischen 1454 und 1455 mit beweglichen Lettern gedruckt wurde. Auch das Werk «Über Europa» von Papst Pius II. (1458-1464) soll bald online sein. Es wurde vom berühmten Memminger Buchdruckers Albrecht Kunne in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gedruckt.

Keine religiöse Sammlung

Im Gegensatz zu dem, was viele annehmen, ist die «Biblioteca Apostolica Vaticana» keine theologische oder überwiegend religiöse Sammlung. Getreu ihrer Gründerzeit im Herzen des 15. Jahrhunderts, stand die «Vaticana», die heute als eine der wichtigsten Bibliotheken der Welt gilt, stets allem offen, was im Laufe der Jahrhunderte produziert wurde – von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, vom Orient bis zum Okzident, von Heiligem bis Profanem.»

Zutritt zur Bibliothek hat ganz rigoros nur ein qualifiziertes Publikum. Daher kommen die Benutzer der «Vaticana» normalerweise aus Wissenschaftskreisen. Es werden jedoch keinerlei konfessionelle Einschränkungen gemacht.

Webseite:
Die erwähnte Luther-Bibel wurde in der Version von 1545 schon jetzt von einem anderen Anbieter digital ins Netz gestellt.