Freie Evangelische Gemeinden wollen (wieder) wachsen
Der Vorsitzende des Bundes FEG Siegfried Nüesch und sein Missionsleiter Bundes Erwin Imfeld setzen darauf, dass die FEG-Christen „in den vielen Herausforderungen unserer Zeit mit Gott rechnen, denn ihm ist nichts unmöglich“. Kennzeichnend für die Freikirche ist die weitgehende Autonomie der örtlichen Gemeinden. Im Gespräch mit idea unterstreichen Nüesch und Imfeld diesen Grundzug des 1910 gegründeten Bundes. Laut Nüesch sind die Gemeinden „eigenständig von A bis Z, vom Finanziellen über die Leitung bis ins Glaubensmässige“.
Für „biblisch-charismatische Inhalte“ offen, sind Freie Evangelische Gemeinden „zurückhaltend gegenüber weltweiten charismatischen Trends“, wie Imfeld sagt. Bei Krankheiten werde „mehr dezent nach Jakobus 5 gebetet“. Geistesgaben würden eher im kleinen Kreis und privat als „auf der öffentlichen Bühne“ praktiziert.
Wachstum als Messlatte
Siegfried Nüesch, von 1989 bis 2001 und seit 2007 wieder Vorsitzender der Freikirche, nimmt heute deutlich weniger Streit als in früheren Jahrzehnten wahr. „Als wir stark gewachsen sind, gab es viel mehr Konflikte.“ Wenn Pastoren viele Jahre in einer Gemeinde bleiben wollten, müssten sie sich „gut ergänzen mit andern Begabungen in einem starken Team“, sagt Imfeld. „Und sinnvoll ist das nur, wenn das Ganze wächst.“
Beachtlich war vor 1990 das Wachstum mit einem Dutzend neuer Gemeinden in der Innerschweiz und Graubünden. Zu den rund 90 Gemeinden des Bundes mit 12‘000 Gottesdienstbesuchern ist letzthin jährlich eine Gemeinde dazugekommen. Andererseits werden Gemeindegründungen aufgegeben. Die Gesamtzahl der Mitglieder wächst nach Nüesch leicht.
Entscheidend ist nach FEG-Erfahrungen die Leitung, die die Gemeinde missionarisch ausrichtet. Imfeld: „Wir wollen Gemeinden gründen, damit mehr Menschen zu Christus finden.“ Nun soll mit einem Trainingsprogramm für Gemeindegründungen ein neuer Impuls dazu erfolgen.
Biblisch gegründet – missionarisch aktiv
Der Mitarbeiterkongress in Sursee stand unter dem Motto „Mutig glauben“. Nüesch räumt ein, dass die Unkenntnis über die Bibel zunimmt. Um im Glauben mutiger zu werden, sei die Bibel zu lesen. Dazu kommt, so Imfeld, das Tun: „Mutig glauben lernen wir auch, wenn wir sehen, was Gott an andern Orten gelingen lässt.“ Nüesch glaubt: „Gott wird sein Reich in unserm Land gewaltig bewegen, wahrscheinlich mit zunehmendem Widerstand von aussen.“ Imfeld hofft, dass ganz unterschiedliche Menschen den Weg in die FEG finden und durch das Evangelium verändert werden.
Mehr zu den Freien Evangelischen Gemeinden und ihrem Bund im idea Spektrum Schweiz 42/2010.
Webseite des Bundes FEG
Datum: 25.10.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch