Jüdischer Kulturweg im Aargau eröffnet

Die Synagoge in Legnau (Bild: juedischerkulturweg.ch).

Ein neu eröffneter jüdischer Kulturweg führt zu baulichen Zeugen jüdischen Lebens im Kanton Aargau. Er umfasst diverse Stationen in den Gemeinden Endingen und Lengnau sowie den jüdischen Friedhof, der zwischen den beiden Ortschaften liegt. Der Kulturweg ist am Donnerstag, 21. Mai, im Beisein von alt Bundesrätin Ruth Dreifuss, Endinger Bürgerin, eröffnet worden.

Jahrzehntelang konzentrierte sich jüdisches Leben in der Schweiz auf die beiden Aargauer Dörfer Endingen und Lengnau; denn erst 1866 erhielten auch die Juden in der Schweiz die Niederlassungsfreiheit.

Nirgendwo in der Schweiz existiere deshalb eine derartige Dichte an jüdischer Baukultur, schreibt der Verein Jüdischer Kulturweg auf der Website des Kulturwegs. Mit dem Projekt soll nun dieses Erbe zugänglich gemacht werden. Finanziert wurde es durch Beiträge von Kanton und Gemeinden, insbesondere aber auch durch Beiträge von Institutionen und privaten Mäzenen.

Auch rituelle Tauchbäder zu besichtigen

Ausgangspunkt des Kulturweges ist entweder das Dorfzentrum Endingen oder Lengnau, wo jeweils eine grössere Tafel die Besucher orientiert. Von dort führt der Weg an 21 Stelen vorbei.

Neben typisch jüdischen Wohnhäusern sind in den Gemeinden Endingen und Lengnau jüdische Synagogen, rituelle Tauchbäder - sogenannte Mikwaot -, ein Schlachthaus und Schulhäuser zu besichtigen. Der Kulturweg ermöglicht so einen Einblick in die jüdische Alltagskultur der Schweiz bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Nach 1866, also mit Erhalt der Niederlassungsfreiheit, zogen die meisten Juden weg, nach Baden, Zürich oder Übersee.

Datum: 26.05.2009
Quelle: Kipa

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