Zurück ans Herz Gottes

«Anbetung ist verschwenderisch!»

Wenn Freunde Gottes Gegenwart suchen kann so manches entstehen – beispielsweise die Worship-Band Columbus. Dahinter stehen Menschen, die sich danach sehnen, dass Gott in ihrem Leben und in der Schweiz Raum gewinnt.
Die Worship-Band Columbus (Bild: zVg)
Stefan Röthlisberger
Conny Guida

2010, in den USA. Conny, gerade in der Bibelschule angekommen, stellte sich in eine Menschenschlange und bemerkte direkt vor sich ein Schweizer Pärchen. Erfreut grüsste sie die beiden, welche sich als Damaris und Stefan vorstellten. Letzterer schien aber mässig erfreut. «Damals war ich etwas stur», sagt Stefan heute. «Ich hatte mir gesagt: Ich gehe nach Amerika und will meine Zeit dort nicht mit Schweizern verbringen.»

Eine Leidenschaft für Anbetung

Im Laufe der Zeit erwachte in Stefan ein Anliegen für sein Heimatland, die Schweiz. Doch die Zeit in den USA hinterliess auch klare Spuren, besonders in Bezug auf Anbetung. «Schon immer hatte ich ein Anliegen für Anbetung und auch schon ein paar Lieder geschrieben. In Amerika erlebte ich aber Facetten von Worship, die ich unbedingt in die Schweiz bringen wollte.» Er wollte nicht nur englische Songs covern, sondern echte Mundartlieder haben.

Irgendwann traf sich eine kleine Gruppe von Schweizer Bibelschülern, betete Gott an und erlebte seine Gegenwart. «Wir wollten diese Gemeinschaft auch in der Schweiz weiter pflegen», sagt Conny. Tatsächlich blieben die Freundschaften bestehen und sie wurden zu einer Worship-Band, die heute unter dem Namen Columbus wachsende Bekanntheit geniesst.

Columbus: Eine Reise in ein neues geistliches Land

«Columbus machte sich auf und fand neues Land. So möchten auch wir neues, geistliches Land entdecken.» Dass dieses Anliegen in speziellem Mass für die Gemeinde in der Schweiz gilt, kommt nicht von ungefähr. Natürlich ist die Schweiz das Heimatland der Bandmitglieder. Es ist aber auch das Land, welches Gott ihnen aufs Herz gelegt hat – ironischerweise mussten sie, um dies so richtig zu begreifen, den Atlantik überqueren.

Die Seefahrt vergleicht Conny mit der Hingabe an den Heiligen Geist. Sich von Ihm in neue Dimensionen führen zu lassen, ist ihr spürbares Herzensanliegen. «Wenn wir Songs schreiben, denken wir an die Zukunft und sehnen uns danach, in der Schweiz Neues zu sehen, geistliche Aufbrüche zu erleben.»

Anbetung soll verschwenderisch sein

Kurz nach der Rückkehr in die Schweiz veröffentlichte Columbus ihre erste CD. «Wir starteten naiv», blickt Stefan zurück. Es sei aber wichtig, treu kleine Schritte zu gehen. Als sie mit dem Träumen eines neuen Albums begannen, streckte eine Frau Stefan 200 Franken entgegen: «Macht euch keine Sorgen um die Finanzen!» Sagte sie und motivierte zu weiteren Produktionen. «Bis dahin hatten wir bezüglich einer neuen Produktion noch nichts kommuniziert.»

Motiviert, sich nicht um Finanzen zu sorgen, entschieden sie, Aufnahmen in den USA zu machen. «Lange dachte ich, die Schweizer Szene sei es nicht Wert, um derart viel Geld zu investieren», sagt Stefan. «Doch dann musste ich mich korrigieren: Worship ist wichtig. Und Gott ist die Schweiz wichtig!» Conny ergänzt: «Anbetung ist etwas Verschwenderisches!» Von Freunden unterstützt, entstand das Album «Zieh Du ii», wovon heute neben dem Titelsong vor allem das Lied «Huus vom Lob» landauf, landab in Gemeinden gesungen wird.

Zurück zu Gott

In den letzten Jahren traten neue Themen in den Vordergrund. «Plötzlich ging es darum, uns Gott hinzugeben, zu ihm zurückzukehren.» Für Stefan beinhaltet dies, dass wir nicht versuchen, jemand anderes zu sein, sondern da zu sein, wo Gott uns hingestellt hat. Einerseits ist ihm wichtig, zu geben, was man hat, andererseits aber zu wissen, dass dies genug ist – selbst dann, wenn es aus menschlicher Sicht wenig ist.

Anbetung ist mehr, als Lieder zu singen, Anbetung ist Hingabe. «Anbetung ist mehr als das, was wir in der Gemeinde tun. Es hat mit unserem ganzen Leben zu tun und ist nicht einfach Musik.» Für Conny ist klar: «Mein ganzes Leben soll auf IHN zeigen.» Und: «Ob es darum geht, mit meinen Kindern zu spielen oder was auch immer: Liebe ist verschwenderisch.»

Vereitelte Pläne – neue Hingabe

«Wir wollten ein Livealbum machen, mussten dieses Vorhaben wegen dem Lockdown aber vertagen.» Das war nicht einfach. «Es war, als müssten wir unser Album auf den Altar Gottes legen.» Der zweite Versuch war für November geplant – und wurde durch den zweiten Lockdown vereitelt. Trotzdem bezeichnet Conny das vergangene Corona-Jahr als persönlichen Gewinn. «Ich konnte mein Herz neu auf Jesus ausrichten. Es geht darum, alles was ich bin und habe, Jesus hinzugeben und jedes Anrecht aufzugeben.»

Es scheint als würde nicht nur Columbus mit ihrem Worship ein Haus des Lobes bauen, sondern Gott selbst sie zu einem solchen Haus der reinen Anbetung formen. Im Gespräch mit Conny Guida und Stefan Röthlisberger wurde die Sehnsucht deutlich, dass Menschen sich niederknien und ihr ganzes Leben Gott hingeben. Wir können gespannt sein auf die Lieder, mit welchen sie diese Sehnsucht ausdrücken.

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Datum: 06.04.2021
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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