Weiterhin untergetaucht

Evangelist Nassim Ben Iman unter dem Radar

Er war als Evangelist in Osteuropa und Südamerika unterwegs. Doch seit mehreren Jahren ist die Bedrohung für Nassim Ben Iman so gross, dass er untertauchen muss – weil ihm extreme Muslime nach dem Leben trachten. Gegenüber Livenet erklärt er seine Lage.
Nassim Ben Iman, Europaparlament (Bild: granum-sinapis.de)

«Ich bin immer noch untergetaucht», gibt Nassim Ben Iman einen Einblick in seine Situation. «Bereits mehrfach musste ich den Standort wechseln und zeitweise war ich von meiner Familie getrennt.»

Nur durch Gebet und Fürbitte überstehe er das Ganze. Diese missliche Lage erstreckt sich auf mittlerweile mehrere Jahre, auch «Bibel TV» hat in der «Open Doors»-Serie «Gesichter der Verfolgung» darüber berichtet.

Unter Sicherheitsauflagen behandelt

In dieser verschärften Situation musste er sich in mehreren Spitälern behandeln lassen. «Ich hatte Probleme mit den Lungen, Herzen und Verdauungsorganen. Das Immunsystem war schwach, ich konnte mich kaum mehr bewegen. Der Körper hatte null Energie.»

Lange Zeit gab es dafür keine Erklärung, «bis herauskam, dass mein Auto – sehr wahrscheinlich durch Manipulation – etwas defekt war, so dass Abgase über das Lüftungssystem in den Fahrgastraum kamen. Davon merkt man nichts. Wenn es ein Anschlag war, war es sehr geschickt gemacht.»

Sicherheitsberater raten zum Abtauchen

Das was er predigt, halte ihn über Wasser. «Manchmal erhielt ich die gleichen Bibelstellen mehrfach am gleichen Tag von Menschen zugesandt. Das hat mich sehr motiviert. Durch Gottes Gnade und Hilfe kam ich mehr und mehr zu Kräften und wurde wieder gesund.»

Doch er bleibt im Untergrund. «Meine Sicherheitsberater raten mir davon ab, einen Vortrag in der Öffentlichkeit zu halten, niemand kann die Sicherheit für mich oder die Zuhörer garantieren.»

Gleichzeitig erhält er viele Anfragen, gerade im Bezug auf Konvertiten. «Ich merke immer mehr, dass dies ein wichtiger Aspekt meiner Berufung ist, nicht einzig Evangelist zu sein, sondern auch in beratender Tätigkeit.» Gehe es um die arabische Kultur, werde er oft um Rat gefragt. «Das tue ich gerne, oft ehrenamtlich, ich mache es aus der Berufung und Leidenschaft heraus.»

Auswirkung auf alle Lebensbereiche

Das Ziel sei, wieder Evangelisationen in Osteuropa, Afrika und Südamerika durchzuführen. Doch die Bedrohung aus Extremistenkreisen ist weiterhin konkret. «Sicherheitsberater und Verfassungsschutz – der nicht alle Akten vor mir offenlegen kann – raten weiterhin davon ab, daher hat es einen substanziellen Hintergrund.»

Diese Dauerbelastung wirke sich auf alle Lebensbereiche aus. Durch das Konvertieren verlor er einen Teil seiner Familie. «In der arabischen Kultur ist das ein sehr hoher Preis. Ich dachte, wenn Gott selbst Mensch wird, alles für mich erträgt und Jesus sein Blut als Lösegeld zahlt – ist es das Wert, die irdische Familie zu verlassen für die Nachfolge. Es ist sehr schmerzhaft, aber man zahlt diesen Preis.»

Gefahr von Linken und Islamisten

Manchmal versuchen Muslime auch seine Geschichte in Frage zu stellen, mit der Behauptung, er sei kein echter Christ – was ihre gleichzeitige Forderung nach dem Tod, da er Konvertit ist, abstrus konterkariert...

Der Druck kommt interessanterweise von zwei Seiten, die auf den ersten Blick kaum zusammenzupassen scheinen: von extremen Muslimen sowie von Linksextremen. «Von letzteren werde ich als 'ausländerfeindlich' dargestellt – obschon ich selbst Araber bin….»

Durch das Untertauchen wird aber auch seine finanzielle Lage schwieriger, da Nassim Ben Iman nach wie vor keine Veranstaltungen durchführen kann.

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Datum: 11.02.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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