Von Robert J. Tamasy
Vor vielen Jahren erzählte mir ein Freund über eine Sitzung wichtiger Männer seiner Stadt, der er einmal beigewohnt hatte. Auf dieser Sitzung diskutierten die Teilnehmer über die Möglichkeiten der Stadt, Gastgeber einer internationalen Veranstaltung zu werden. Allmählich nahm die Diskussion einen deutlich negativen Verlauf an. Man machte sich Sorgen über alle möglichen Probleme - Verkehrschaos, Gewalt, politische Demonstrationen und andere Störungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Veranstaltung in dem Ort stattfinden würde, erschien mit jeder Wortmeldung geringer.
Mein Freund hatte sich die ganze Zeit nicht zu Wort gemeldet, bis ein Ausschussmitglied zu ihm sagte: „Ted, du bist so still. Was denkst du?" Die Antwort war einfach und bestand aus neun Wörtern: „Wo keine Rinder sind, da bleibt die Krippe sauber." Er erklärte diesen Satz nicht weiter, sondern ließ die Worte eine Weile einwirken.
Plötzlich reagierte ein Sitzungsteilnehmer ganz aufgeregt: „Er hat Recht. Natürlich kann es Probleme geben, aber die Vorteile, diese Veranstaltung bei uns stattfinden zu lassen, überwiegen sicherlich die Nachteile." Fast sofort wendete sich die Diskussion um 180 Grad, und die Stimmung hob sich enorm.
Die Worte meines Freundes stammen direkt aus dem Alten Testament, Sprüche 14, 4 und lauten vollständig: "Wo keine Rinder sind, da bleibt die Krippe sauber, die Kraft des Ochsen aber verschafft großen Gewinn." (Schlachter 2000). Erst einige Tage später fragte ein Sitzungsteilnehmer nach der Quelle dieser markigen Weisheit, aber die Worte meines Freundes hatten ihr Ziel erreicht.
Die dramatische Wende der Sitzung hatte weder einer großartigen Rede noch eines emotionalen Hochfluges bedurft. Die einfachen Worte meines Freundes hatten mit chirurgischer Präzision den Kern der Auseinandersetzung getroffen. Worte, zur rechten Zeit gesprochen und sparsam eingesetzt, können große Wirkung haben - darauf weist auch die Bibel hin :
Manchmal sind keine Worte am besten. Manche Menschen scheinen begeistert zu sein von dem Klang ihrer Stimme, Schweigen kann jedoch die beste « Rede » sein: „Sogar einen Dummkopf könnte man für klug halten - wenn er sich nicht durch seine eigenen Worte verraten würde! „ (Sprüche 17, 28).
Sagen Sie das, was momentan am besten passt. So wie es mein Freund Ted erkannt hatte: Oft ist es das Zusammenspiel von Inhalt und Zeitpunkt, das den größten Eindruck erzielt: „Jeder freut sich, wenn er treffend zu antworten weiß - wie gut ist ein wahres Wort zur rechten Zeit!" (Sprüche 15, 23).
Reden Sie mit Aufrichtigkeit. Glauben Sie wirklich das, was Sie sagen - und haben Sie das beste Interesse für alle im Herzen? Dann werden Ihre Worte richtig verstanden: „Der Kluge redet so, dass man ihn leicht verstehen kann; deshalb überzeugen seine Worte." Sprüche 16, 23).
Reagieren Sie sachlich, nicht zornig. Im Eifers des Gefechts und mit hochkochenden Gefühlen sagen wir manchmal Dinge, die wir später bereuen: „Ein weiser Mensch gibt Acht auf seine Worte, denn wer sich selbst beherrschen kann, ist vernünftig." (Sprüche 17, 27).
Äußern Sie Ihre Meinung mit Vorsicht. Dank unzähliger Fernseh- und Radiosendungen werden wir mit den Meinungen anderer Menschen zu allen möglichen Themen überflutet. Jeder spricht - aber nur wenige scheinen zuzuhören. Hören Sie zu, bevor Sie reden: "Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen. Er will nur jedem zeigen, wie klug er ist." (Sprüche 18, 2).
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Aus "The Challenge" Aus "Take Three on Monday Morning" veröffentlicht, welches von Robert D. und Robert L. Foster geschrieben und veröffentlicht wird. Der Text darf mit den korrekten Angaben gerne weitergegeben werden. Fragen und Kommentare bitte an 29555 Goo-se Creek Rd., Sedelia, CO 80135 richten oder per E-mail an lostranch@aol.com
Übersetzung: Vera Flohr, Bonn, E-mail Adresse: rainerflohr@t-online.de Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben.
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Datum: 26.04.2010