Vom Winde verweht

Einst hatte eine Frau über ihren alten Pfarrer eine hässliche Verleumdungsgeschichte in Umlauf gebracht, die schnell durch die ganze Gemeinde flog und weit über ihre Grenzen hin Unheil anrichtete. Als die Frau bald darauf schwer krank wurde, bereute und bekannte sie ihre Lügen. Nach ihrer Genesung ging sie zum Pfarrer und bat ihn um Verzeihung. Gewiss verzeihe ich dir gern, sagte der alte Pfarrer freundlich, aber weil du mir damals so weh getan hast, möchte ich dich jetzt um einen Gefallen bitten! Gern, rief die Frau erleichtert. Geh heim und schlachte ein schwarzes Huhn und rupfe ihm alle Federn aus, auch die kleinsten, und verliere keine davon. Dann lege die Federn in einen Korb und bringe sie zu mir.

Reparatur leisten?

Die Frau dachte, dass es sich um einen alten Brauch handele, und tat, wie ihr geheissen war. Nach kurzer Zeit kam sie mit dem Körbchen schwarzer Federn wieder zum Pfarrer. So, sagte dieser, jetzt geh langsam durch das Dorf und streue alle drei Schritte ein wenig von den Federn aus und dann steige auf den Kirchturm, wo die Glocken hängen, und schütte den Rest dort oben auf das Dorf hinab. Dann komm wieder zu mir! Die Frau war nach einer Stunde wieder mit dem leeren Korb beim Pfarrer. Schön, meinte der freundlich, jetzt gehe durch das Dorf und sammle alle die ausgestreuten Federn wieder in dein Körbchen, aber sieh zu, dass mir ja keines fehlt! Die Frau starrte den Pfarrer erschrocken an und sagte: Das ist unmöglich! Der Wind hat die Federn in alle Richtungen zerstreut.

Wie Federn im Wind

Siehst du, so ist es auch mit deinen bösen Worten gegangen. Wer kann sie wieder einsammeln und zurücknehmen und ihre Wirkung ungeschehen machen? Denke an die kleinen schwarzen Federn, bevor du Worte ausstreust! So ist es mit vielen Geschichten gegangen, die wir über andere Menschen weitererzählt haben: Kleine schwarze Federn, die der Wind verweht. Wer kann sie wieder einsammeln und zurücknehmen? Wir leben in einer Welt voller Manipulationen, Unterstellungen, Verleumdungen, Unwahrheiten und handfesten Lügen. Wieviele integere Menschen wurden so verletzt und geschädigt. Wie weh kann es tun, wenn man Selbst Opfer solcher Verleumdungen wird! Unsere verlogene Welt braucht echte, transparente Menschen, die durch und durch wahrhaftig sind. Solche Menschen geniessen Vertrauen, sie sind der Aufrichtigkeit und nicht der falschen Profilierungssucht, auf Kosten anderer, verplichtet. Sie können Menschen in Lebenskrisen mit ihrem Wort und Wesen stärken.

Einen Neubeginn wagen!

Jesus will solche Menschen aus uns machen und sagt zu denen, die ihm gehören: Ihr seid das Licht der Welt. Das heisst klar und wahr sein in allem was ich bin und habe. Wer beim Klatsch nicht mitmacht, sich der Heuchelei verweigert und die Wahrheit in Liebe und Anstand lebt, der hat es nicht immer leicht in unserer Gesellschaft. Aber solche Menschen sind Zeugen eines echten, ungeheuchelten Lebens mit Gott. Ich möchte Ihnen mutmachen ein solches Leben zu führen und alle Unwahrhaftigkeit ihm, unserem Heiland, zu bekennen. Er vergibt uns ganz, selbst wenn manche Federn der Lüge unauffindbar verschwunden sind. Er will uns eine neue Chance zum Leben im Licht schenken!

Hilfe & Kontakt unter: contact@livenet.ch

Datum: 11.01.2006
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

Werbung
Livenet Service
Werbung