Plakate mit blutender Hand

Werbung für Karfreitag: «Der Tag ist wichtig!»

Auf den Plakaten ist eine blutende Hand abgebildet, die ein Siegeszeichen zeigt. Mit einer Plakataktion will eine deutsche evangelische Kirche die Bedeutung des Karfreitags herausstellen.
Opfer

Volker Jung enthüllte an der Katharinenkirche in Frankfurt am Main ein Banner. Es zeigt eine blutige Hand, deren Finger zu einem Siegeszeichen geformt sind. Das Motiv soll an weiteren 61 evangelischen Gebäuden in 54 Orten sowie an 131 Litfasssäulen in Giessen, Mainz, Wiesbaden, Frankfurt und Darmstadt zu sehen sein. Darüber hinaus können Kirchengemeinden das Motiv auch in kleineren Formaten aushängen.

Parallel dazu hat die Kirche eine Internetseite in Betrieb genommen: Auf karfreitag.de heisst es zu dem Kampagne: «Der Tag ist wichtig!» Plakate und Banner tragen zudem die Aufschrift «Opfer?» Das sei ein Wort aus der Alltagssprache und zugleich ein wichtiger Begriff des christlichen Glaubens, erläuterte Jung.

Karfreitag bringt Hoffnung

Am Karfreitag sei Jesus Christus am Kreuz hingerichtet worden. Darauf weise die durchbohrte, blutige Hand hin. Christus sei Opfer von menschlichem Hass und Gewalt geworden. Das Kreuz stehe darum dafür, dass Gott sich mit den Menschen verbunden habe. Christen sähen den Tod Jesu am Kreuz aber immer zugleich im Licht seiner Auferstehung und damit der Überwindung von Gewalt, Leid und Tod. Der Karfreitag habe damit für Christen drei Bedeutungen. Er sei Gedenktag an den gewaltvollen, unschuldigen Tod Jesu, ein Tag der Hoffnung auf ein Ende aller Gewalt und aller Opfer sowie auch ein Trauertag für die Opfer aller Art. Jung bezeichnete die Feiertage und damit auch den Karfreitag als «kulturelle Errungenschaft», die auch für Nichtreligiöse und Andersgläubige eine Bereicherung sein können. Zugleich warnte er davor, den Karfreitag lediglich als zusätzlichen freien Tag zu sehen: «Wer diesen Tag inhaltlich entkernen will, wird ihn nicht als freien Tag gewinnen, sondern als Feiertag verlieren.»

Reaktion auf Kontroverse

Mit der Aktion reagiert die hessen-nassauische Kirche auf eine Kontroverse vom vergangenen Jahr. Damals hatten überwiegend junge Leute nach einem Aufruf der Grünen Jugend in Hessen gegen das hessische Feiertagsgesetz protestiert, das Tanzveranstaltungen verbietet. Manche hätten kritisch nachgefragt, ob ein christlich geprägter Feiertag in einer pluralistischen Gesellschaft noch zeitgemäss ist. Wie Jung dazu der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» sagte, soll es an den stillen Feiertagen wie Karfreitag beim Tanzverbot bleiben. Im Blick auf das Tanzverbot an normalen Sonntagen von 4 bis 12 Uhr im hessischen Feiertagsgesetz sei man dagegen zu Gesprächen bereit.

Datum: 29.03.2012
Quelle: idea

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