Kommentar

Ausgestreckte Hand – für alle

Jesus zeigt nicht mit dem Finger auf uns, sondern streckt uns seine Hand entgegen.


Die Storys über Carolin Ebert reissen derzeit nicht ab. Die als «Sexy Cora» bekannte Pornodarstellerin starb im Alter von 23 Jahren an den Folgen einer misslungenen Busen-OP – ihr Tod macht betroffen.

Und offenbar auch reich: Laut der «Hamburger Morgenpost» vermarktet der 25-jährige Wittwer seine Frau auch nach ihrem Tod. Mit 19 Jahren habe ihn die junge Frau geheiratet, bald habe er sie in die Porno-Szene und später zu OP’s gedrängt, so das Blatt weiter, um auf ihrem nackten Rücken massiv Geld abzukassieren. Bei ihrem ersten öffentlichen Dreh wäre Cora am liebsten weggelaufen, habe ihr Mann 2009 zur «Bild» gesagt.

Unsere Gesellschaft hat eine sexuelle Subultur entwickelt, in die der grösste Teil der Frauen aus Not hineingeraten oder durch den Menschenhandel hineingezwungen werden; was etliche Sozialarbeiter und Menschenrechtler zu bestätigen wissen.

Zu wie vielen Teilen «Sexy Cora» Opfer ist und zu wieviel Prozent sie auf der Suche nach Glamour, Anerkennung und Geld war, ist nebensächlich. Wenig Mitgefühl, dafür um so mehr Scheinheiligkeit, weht einem teilweise von der «Selber-Schuld»-Fraktion aus den Leserbriefspalten entgegen. Tatsache ist, dass unsere Gesellschaft eine Szene mit Tausenden, die zur Befriedigung anderer herhalten müssen, geschaffen hat.

Im «Big-Brother»-Haus sinnierte Cora noch über ihr Pornoleben: «Was kann ich denn, ausser ein Sexobjekt zu sein?» Und sie weinte: «Noch nie gab es einen Menschen um mich herum, der mich nicht nur als Objekt zum Geldverdienen gesehen hat. Das ist hier zum ersten Mal anders.»

Einer aber hätte sie ganz bestimmt nicht ausgenutzt: Gott. Er liebte Carolin ab der Stunde null. Und er liebt die Menschen - gerade auch jene, die in diesem Milieu leben. Er teilt die Leute nicht ein in Gutbürgerliche und Gehobene sowie in Verrufene, Wertlose und solche, die ausgebeutet werden, um die Lüste anderer zu befriedigen.

Jesus heilt die Menschen, befreit sie aus ihrer Not und nimmt ihnen die Last ihrer Sünde ab. Er kommt nicht in Häme, sondern mit Liebe. Und bei ihm wird man nie den Spruch «Selber Schuld!» hören. Als die Gesellschaft die Ehebrecherin am Brunnen steinigen wollte, forderte er sie auf, dass jener, der ohne Sünde ist, den ersten Stein werfen soll. Es flog kein einziger. Und so sagte Jesus, dass wenn die anderen sie nicht verurteilen, er es auch nicht tun würde – mit dem Zusatz, dass sie nicht mehr sündigen soll.

Er hätte auch Cora gern die Hand entgegengestreckt, wenn sie zur Lebzeit danach gesucht hätte. Er streckt sie jedem entgegen. Es macht Sinn, sie rechtzeitig zu ergreifen. Coras traurige Geschichte zeigt, dass man rechtzeitig nach Gottes Hand Ausschau halten muss.

Datum: 25.01.2011
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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