„Prayer room“ im Flughafen Zürich eröffnet

Im Flughafen Zürich ist kürzlich ein interreligiöse Prayer Room feierlich eröffnet worden. Mit dem Gebetsraum in der Transitzone hat die Flughafenbetreiberin Unique auf Initiative des Flughafenpfarramts einem grossen Bedürfnis von Passagieren und Mitarbeitenden entsprochen.
Er bekommt eine Ergänzung in der Transitzone: der bestehendene interreligiöse Andachtsraum im Check-in 2.

Der Gebetsraum an einem speziellen Ort: Ab Sonntag, 29. März, gibt es im Transitbereich des Zürcher Flughafens einen Schengen- und einen Non-Schengen-Bereich. Wer keinen Pass eines am Schengen-Prozess beteiligten Staates hat, bleibt in der Non-Schengen-Zone. Hier, quasi zwischen In- und Ausland, befindet sich auch ein kleines Hotel für Transitreisende, eine Cafeteria und eine Asylunterkunft.

Von Unique bezahlt

Bisher mussten sich die Flughafenseelsorger für Gottesdienste mit den Asylsuchenden immer wieder neu einen Ort suchen, weil die Flughafenkirche von hier aus nicht zugänglich ist. Immer wieder seien sie auch von Mitarbeitenden darauf angesprochen worden, dass das Bedürfnis nach einem Gebetsraum auch bei Transitreisenden bestehe, sagte Pastoralassistentin Andrea Thali. Auf Initiative des Flughafenpfarramts hat die Flughafenbetreiberin Unique daher nun, mit der Einrichtung der Non-Schengen-Zone, einen zweiten Gebetsraum geschaffen und trägt diesen auch finanziell.

Menschen brauchen Licht

Dabei gebe es gerade in der Transitzone, die ein Ort des Lärms und der Hektik sei, auch Einsamkeit, erklärte Thomas Kern, CEO von Unique. Dieser Raum sei daher ein Ort der Stille, der Besinnung, aber auch der Toleranz und des Respekts. Schon bei der Gestaltung des Raums waren Vertreter der Juden und der Muslime involviert. Damit sich die Angehörigen unterschiedlicher Religionen nicht stören, lässt sich im hinteren Teil ein schalldämmender Vorhang ziehen.

"Wenn wir hier zu Gott sprechen, können wir auch in Beziehung zu unseren Mitmenschen treten, erklärte Rabbiner Marcel Ebel denn auch und brachte als Symbol eine kleine Menorah mit - einen siebenarmigen Leuchter, wie er vor dem Tempel in Jerusalem stand. Davor, weil nicht Gott das Licht brauche, sondern die Menschen, wie er erklärte.

Licht erhält der Gebetsraum, der ansonsten fast schwarz gehalten ist, auch von einem regenbogenbunten Glasband, das die ganze Längsseite des Raums einnimmt. Es sei ein Zeichen dafür, dass der Himmel überall sein könne, sagte der reformierte Kirchenrat Andrea Marco Bianca.

Der reformierte Flughafenpfarrer Walter Meier brachte eine Bibel mit und betete um Segen für den Raum und jene, die ihn nutzen: "Lass uns Zeugnis ablegen, dass die Tür zu dir immer offen steht."

Spirituelles Angebot

Mit dieser Einrichtung erhält der Flughafen Zürich ein weiteres spirituelles Angebot in der Transitzone, welches in ähnlicher Form bereits an zahlreichen Flughäfen in aller Welt besteht. Das Flughafenpfarramt freut sich sehr über die ideale Lage und die gelungene Realisierung dieses neuen Kultortes, an dem Menschen unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit oder Weltanschauung Stille und Einkehr finden.

Ansprechpersonen für die Nutzung des Raums sind die Mitarbeitenden des Flughafenpfarramts. Sie werden hier jedoch nur nach Bedarf präsent sein. Die regelmässigen gottesdienstlichen Angebote werden sie weiterhin im bestehenden interreligiösen Andachtsraum im Check-in 2 wahrnehmen.

Links zum Thema:
Impressionen aus dem Seelsorge-Alltag
Webseite des Flughafenpfarramts

Quellen: Flughafenpfarramt/Kipa

Datum: 27.03.2009

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