Philippinische Islamisten enthaupten Zeugen Jehovas

Manila. Zwei der sechs Geiseln im Süden der Philippinen sind von radikalen Islamisten enthauptet worden. Nach Behördenangaben wurde einer der Köpfe auf einem Markt in der Hauptstadt der Insel Jolo gefunden, der andere in der Nähe des Militärhauptquartiers.

Bei einem der beiden sei eine Notiz gefunden worden: "Die, die nicht an Allah glauben, wird dasselbe Schicksal ereilen." Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Abu Sayyaf hatten vier Männer und vier Frauen in ihre Gewalt gebracht, zwei von ihnen, muslimische Männer, jedoch kurz darauf freigelassen.

Der Anschlag gilt als Antwort auf die Behauptung der philippinischen Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo vor drei Wochen, der Kampf gegen den islamistischen Terror sei gewonnen und die Abu Sayyaf handlungsunfähig.

Nach Angaben von General Romeo Tolentino handelt es sich bei den restlichen Entführten nicht, wie zunächst angenommen, um Kosmetikvertreter, sondern um Mitglieder der Zeugen Jehovas. Die beiden hingerichteten Männer hätten Bibeln und Flugblätter bei sich getragen. Die Frauen befänden sich mutmasslich immer noch in den Händen der Entführer.

"Das ist ein barbarischer Akt einer barbarischen Gruppe, die auf diese Weise versucht, ihre Religion zu propagieren", so Tolentino wörtlich. Ihr "Kreuzzug" solle dazu dienen, namentlich Christen aus dem Süden des Landes fern zu halten.

Die Entführung ist nach Behördenangaben die erste, seit US-Spezialeinheiten über sechs Monate die lokalen Truppen beim Kampf gegen den Terrorismus unterstützt hatten. Bei einem Feuergefecht auf der Halbinsel Zamboanga war kürzlich vermutlich der Führer der Abu Sayyaf, Abu Sabaya, getötet worden. Die Abu Sayyaf ist auf Entführungen gegen Lösegeld spezialisiert. Abu Sayyaf werden Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida nachgesagt

Datum: 26.08.2002
Quelle: Kipa

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