Beispiel Meisterschwanden

«Als ich dem Ruf der Kirchenglocken folgte...»

«Unsere Kirche ist ein Wunder!» – Maria Stern sagt das mit Überzeugung. Sie ist seit Jahrzehnten Mitarbeiterin der reformierten Kirche Meisterschwanden-Fahrwangen. Eine Gemeinde mit 160 freiwilligen Mitarbeitenden.
Meisterschwanden und Fahrwangen
Maria Stern

Die Kirchgemeinde Meisterschwanden-Fahrwangen umfasst nicht nur die zwei Im Namen genannten Dörfer, sondern zusätzlich die Gemeinden Bettwil und Sarmenstorf. In diesen vier Dörfern zählen sich 2'291 Menschen zur reformierten Kirche. Was macht das Besondere dieser Kirchgemeinde aus? Regula Aeppli-Fankhauser wollte es von Maria Stern wissen.

Maria, wie ist es dazu gekommen, dass du dich in dieser Kirche engagiert hast?
Maria Stern:
Bevor ich Mitglied dieser Kirchgemeinde wurde, wohnte ich in deren Nachbarschaft. Das Kirchengeläut klang für mich wie eine Einladung, mich dort zu engagieren. Ich erkannte gewisse Vorteile der Landeskirche gegenüber einer Freikirche. Als ich dem Ruf der Kirchenglocken folgte, war dies eine erst wenig besuchte Kirche.

Heute engagieren sich etwa 160 Mitarbeiter in dieser Kirche. Wie erklärst du dir dieses Wachstum?
Ein Umbruch geschah mit der Anstellung von Pfarrer Heuberger ca. 1976. Er begann seinen Einsatz mit guter Kinder- und Altersarbeit und Erziehungskursen. Es entstand eine Diskussionsgruppe, und anschliessend führten wir die «Aktion Neues Leben» durch, bei der sich 100 Leute meldeten. Aus einem grossen Hauskreis wurden auf einen Schlag fünf Hauskreise. Pfarrer Heubergers Gebet war immer: «Herr weck du dir eine Gemeinde.» Sein Gebet wurde erhört!

Sein Nachfolger, Wolfgang Bittner, legte Wert darauf, als Pfarrer den «Karren nicht alleine zu ziehen» und betonte, dass die Kirche nicht eine blosse Dienstleistungskirche sei. Er schulte das «Bodenpersonal».

Philipp Nanz führt nun seit rund 20 Jahren als verbindender, diplomatischer, herzlicher, motivierender Hirte die Kirche. Er steht niemandem im Weg und ist sehr zuverlässig. Dank seiner Persönlichkeit gibt es im Dorf ein grosses Wohlwollen gegenüber der Kirche.

Was gefällt dir besonders gut an der Kirche Meisterschwanden-Fahrwangen?
Die mögliche Spontanität. Wenn jemand einen Wunsch, eine Sicht hat für etwas Neues, wird das ernsthaft geprüft. So konnte Verschiedenes wachsen. Wir pflegen das Motto: «Die Kirche sollte offen sein, aber die Fenster müssen deswegen nicht gleich ausgebaut werden.»

Früher warst du mit der Familienband «Schwert und Schild» oft unterwegs. Wo engagierst du dich heute?
Nach den Gottesdiensten bieten wir Gebet an – da bin ich gerne für Menschen da, welche diesen Dienst in Anspruch nehmen möchten. Auch unter der Woche suchen mich Menschen für Gebet und Seelsorge auf. Zusätzlich bin ich in einer Hauskreisleitung und im Bastel- und Strickteam tätig.

Gottesdienste mit Theater und Bandbegleitung, Alphalive-, Trauer-, Erziehungs- und Ehekurse, gemeinsame Essen, Ferienwochen, Deutschkurse für Asylanten, Angebote für die Generation 50+, ein Gospelchor und vieles mehr bietet diese Kirche an Aktivitäten. Woher kommt dieses Leben? Verrätst du uns euer «Erfolgsrezept»?
Wenn es ein «Erfolgsrezept» gibt, dann ist es die Wechselwirkung eines Pfarrers, der Menschen zuerst einmal von Herzen liebt und sie dann in ihren Begabungen fördert und sie freisetzt. Und eine Kirchenpflege, welche ihm unterstützend zur Seite steht. Dazu wurde mit viel Gebet immer wieder begossen, was zart zu spriessen begonnen hatte.

Datum: 17.01.2014
Autor: Regula Aeppli-Fankhauser
Quelle: Livenet

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