Werber werben weiss in rot: Toll, das Schweizerkreuz

Fahne m Kreuz

Dose m Kreuz

Kuh

Drachen

Uhr m Kreuz

Mädels

Man trägt wieder Schweiz – nicht nur an der EM. Das Schweizerkreuz hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Renaissance erlebt und ist auch in Kreisen, die sich nicht patriotisch gebärden, salonfähig geworden.

So einprägsam wie das Schweizerkreuz mit dem warmen Rot und dem zackigen Weiss ist kaum ein Bild. Die ‚Schweizer Werbung’ hat darum dem nationalen Emblem eine Tagung gewidmet. Und es kam heraus, was sich die Werber wünschen: Sie dürfen mit dem Kreuz in den zwei knalligen Farben sehr viel machen.

Urs Binggeli von der Werbefirma ‚Wirz Corporate’ suchte an der Tagung zu erhellen, warum ‚Swissness’ im Trend ist. Nach den 70er und 80er Jahren, als man mit ‚Heimat’ wenig anfangen konnte, gebe es nun einen neuen Patriotismus. Wen wunderts, dass die Werbewirtschaft, die sich sprachlich meist auf schwindelerregendem Swinglish-Niveau bewegt, ihn gern spiegelt?

Die ‚Marke Schweiz’ ist auch im kulturellen Bereich wieder salonfähig, wie Alberto Meyer vom Museum für Kommunikation erläuterte: Mitte Oktober wird in Bern eine Ausstellung unter dem Titel "Weiss auf Rot" eröffnet, welche auf die diversen Facetten des nationalen Emblems eingeht.

Das markenrechtliche Eintragen des Kreuzes ist laut dem Bericht des Werbe-Informationsdiensts persönlich.com nur für Unternehmen des Gemeinwesens (etwa die Schweizer Post) oder für eine Dienstleistungsmarke zulässig. Dafür könne das Kreuz jederzeit zu dekorativen Zwecken oder in anderer Farbgebung verwendet werden, hiess es an der Tagung. Frohe Kunde also für die Werber: In Anzeigen, Prospekten und auch im Internet ist die Verwendung des Schweizer Kreuzes erlaubt.

Klar, dass sich die Tagung auf die Verwertbarkeit des Kreuzes konzentrierte – die Werber sind glücklich, mit dem Kreuz kein Kreuz zu haben.

Zugleich wäre es dringend geboten – nicht nur in den Wochen vor dem 1. August –, den ursprünglichen Hinweis, den das Kreuz macht, neu zur Sprache zu bringen: Jesus Christus nahm den Tod am Kreuz auf sich, um den Menschen einen Ausweg aus Sinnlosigkeit, Schuld und Feindschaft zu zeigen. Erst durch Christus und durch das Engagement der Christinnen und Christen, die Christus zum Vorbild nahmen, erhielt das Kreuz seine positive Bedeutung.

Mit seinen Farben und den Proportionen steht das Schweizerkreuz für Versöhnung, Friede und Reinheit. Die Werte, für die Christus lebte, sind in der Schweiz neu zu entdecken – auch von der Werbewirtschaft.