Religion im Film

Israelin als beste Schauspielerin ausgezeichnet

Religion fasziniert Filmemacher. Einfühlsame Darstellungen religiöser Lebensweise und Abhängigkeiten ragen aus der Masse der Produktionen heraus. Am Filmfestival von Venedig wurde Hadas Yaron als erste Israelin für ihre Rolle im Film «Fill the Void» zur besten Schauspielerin gekürt.
Als erste Israelin beste Schauspielerin in Venedig: Hadas Yaron mit der Coppa (Bild: Biennale Venedig).

Der Film gibt Einblick in die Lebensweise einer jüdisch-chassidischen Gemeinde in Tel Aviv. Shira (18) sieht voller Glück ihrer arrangierten Hochzeit entgegen. Weil ihre ältere Schwester bei der Geburt des ersten Kindes stirbt, wird Shira von ihrer Mutter gebeten, statt des Auserwählten den trauernden, bedeutend älteren Schwager zu heiraten. Wird sie es tun? Die 45-jährige Regisseurin Rama Burshtein, eine gebürtige New Yorkerin, wurde während der Filmschule in Jerusalem, die sie 1994 abschloss, tief religiös. «Die orthodoxe Welt ist so interessant, dass sie nicht mit der säkularen wetteifern muss», sagte sie bei der Vorstellung ihres Streifens in Venedig.

Abhängigkeit vom Guru

Die Preise des 69. Filmfestivals von Venedig für die besten Männerrollen und die beste Regie gewann das Sektendrama «The Master», das auf den Scientology-Gründer L. Ron Hubbard gedeutet werden kann. Den Hauptpreis gewann der südkoreanische Film «Pieta», laut der NZZ «ein hintersinniger Kommentar zu unserer Zeit der globalen Finanzkrise, die einerseits von Geldgier, andererseits von der Hoffnung vieler auf spirituelle Erlösung geprägt wird». Den Spezialpreis vergab die Jury an den kontroversen Film «Paradies: Glaube» des Wieners Ulrich Seidl über eine religiös getriebene Frau.

Datum: 11.09.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet / Tachles / Welt.de / NZZ

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