Reinkarnation

Im nächsten Leben besser?

Beim nächsten Mal wird alles anders: Das meinen mehr und mehr Europäerinnen und Europäer, im Glauben, dass diesem irdischen Leben viele weitere folgen. Warum verbreitet sich die dem Christentum fremde Vorstellung von Seelenwanderung und Reinkarnation? Eine Fachtagung am 27. November in Zürich versucht es zu ergründen.
Was kommt nach dem Tod? Flyer für die Reinkarnations-Fachtagung.

Das Christentum kennt ein irdisches Leben und nach dem Tod die Auferstehung. Von daher fokussiert die westliche Kultur auf das Diesseits und die jetzt gestaltbare Welt. Doch von Asien sind schon in der Antike gegensätzliche Vorstellungen eingeflossen. Die Anthroposophen und weitere Bewegungen im 20. Jahrhundert haben den Reinkarnationsglauben verbreitet – bevor die Beatles nach Indien pilgerten und die Yogis in Europa einfuhren. Charakteristisch ist, dass im Westen die indische Vorstellung vom Rad der Wiedergeburt, das für viele leidvolle irdische Leben sorgt, lustbetont umgeformt wird: Das nächste Leben erscheint als die Chance, es besser zu machen und glücklicher zu werden…

Inhalte und Wandel der Reinkarnationsvorstellungen

Warum glauben Menschen überhaupt an Reinkarnation? Dieser Frage geht der Churer Historiker und Soziologe Christian Ruch zu Beginn der Tagung am Samstag, 27. November, nach. Der Weltanschauungsexperte der Badischen Kirche Jan Badewien durchleuchtet anschliessend die Reinkarnationsvorstellungen der Anthroposophen. Nach der Mittagspause legt Claudia Stockmann, Pfarrerin der Christengemeinschaft in Zürich, dar, warum sie an Reinkarnation glaubt.

Im vierten Vortrag sucht Dieter Sträuli, Dozent für Psychologie an der Universität Zürich, in Psychologie und Psychoanalyse Ansätze zum Verständnis des Reinkarnationsglaubens. Ein Podium mit allen Referenten rundet die Tagung im Centrum 66 am Hirschengraben in Zürich ab. Veranstaltet wird  sie vom landeskirchlichen Fachkreis «Neue religiöse Bewegungen».

Datum: 01.11.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet

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