Kanton Luzern will islamischen Religionsunterricht in der Schule beibehalten

islam. Religionsunterricht

Luzern - Das Parlament des Kantons Luzern steht hinter dem neuen Religionsunterricht für muslimische Kinder, wie er in den Gemeinden Kriens und Ebikon neu angeboten wird. Die Gefahr des religiösen Extremismus generell, der Respekt vor den Grundwerten und die Frage der Toleranz prägten am Montag die Debatte im Grossen Rat.

Seit Anfang des laufenden Schuljahres können in den Gemeinden Kriens und Ebikon Schulkinder einen muslimischen Religionsunterricht besuchen. Nach Angaben der Kantonsregierung nutzen 51 Kinder das Angebot. Im Kanton Luzern sind die Religionsgemeinschaften für den konfessionellen Unterricht zuständig. Das Volksschulgesetz schreibt den Gemeinden vor, dazu wenn möglich Zeit im Rahmen des Stundenplans sowie Schulraum zur Verfügung zu stellen. Bisher machten von diesem Angebot lediglich die drei christlichen Landeskirchen (römisch-katholische, evangelisch-reformierte und christkatholische) Gebrauch. Dass dies neu auch die Vereinigung der islamischen Organisationen tut, hat gemäss einer parlamentarischen Anfrage der Schweizerischen Volkspartei (SVP) "einiges Aufsehen erregt".

Neigung zu Gewalttätigkeit

Der Islam wolle die Welt erobern, sagte Gerhard Klein (SVP) im Grossen Rat. Er sei keine tolerante Religion, denn er dulde keinen Gott neben Allah. Deshalb könne nicht zwischen ‚toleranten' und ‚fundamentalen' Muslimen unterschieden werden. Die Sprecher der anderen Fraktionen hielten fest, dass alle Religionen zu Gewalttätigkeit und Fundamentalismus neigen könnten. Unterdrückung und Ausbeutung seien dazu der beste Nährboden, sagte der sozialdemokratische Grossrat Peter Beutler.

Unbestritten war im Rat die Freiheit der Religionsausübung, aber auch die Forderung, dass dabei die zentralen Werte der Gesellschaft respektiert werden müssten. Die Ratslinke wünschte sich eine stärkere Trennung von Kirche und Staat. "Die Religion gehört nicht in die Volksschule", machte beispielsweise die sozialdemokratische Abgeordnete Regula Roth geltend.

Datum: 30.01.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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