Wenn andere Menschen mich nerven
Muss man unbedingt mit jedem oder allen gut auskommen? Nein, natürlich nicht! Es gibt Menschen, die einem liegen; bei manchen ist man schnell in einem Gespräch, bei anderen läuft es eher zäh oder einfach gar nicht. Doch manche Menschen sind unsicher im Umgang mit anderen, bevor sie sich dieser Unsicherhit stellen, schalten sie lieber auf «Ablehnung»
Über andere herziehen
Wenn Sie es in Ordnung finden, dass Sie über andere in Gedanken oder hinter vorgehaltener Hand herziehen und sich innerlich abgrenzen, sind Sie vermutlich auf dem besten Weg selbst ein schwer erträglicher Typ zu werden.
Selbst wenn Sie mit Ihrer Einstellung und ihren abfälligen Bemerkungen über andere immer auch Verbündete finden, werden Sie auf diese Weise niemals Teil einer Gruppe werden.
Frühere Erfahrungen
Die Beschäftigung mit früheren Erfahrungen kann eine Hilfe sein.
- Machen Sie sich schon vor einem Anlass, an dem Sie Menschen treffen, Gedanken, wie es wohl werden wird und ob Sie Kontakt finden? Fragen Sie sich, ob es für Sie gut laufen wird?
- Sind Sie in Gedanken eher abweisend, weil Sie die Menschen um sie herum nicht sympathisch oder wenig interessant finden?
- Ist es für Sie sehr unabdingbar, gut angezogen und in guter Laune zu sein, wenn Sie Menschen treffen? Fühlen Sie sich ansonsten unsicher?
- Vergleichen Sie sich mit Menschen, die Sie treffen?
- Schauen Sie auf andere herab? Fühlen Sie sich Ihnen überlegen?
- Haben Sie keine Lust auf andere zuzugehen oder ein Gespräch zu beginnen? Ist Ihnen das lästig?
- Stellen Sie sich vor, wie andere desinteressiert oder abweisend auf Sie reagieren?
Lieber ablehnen als abgelehnt werden
Ist Ihnen schon einmal der Gedanke gekommen, dass Sie schlicht und ergreifend Angst vor anderen haben? Angst vor anderen Menschen, Furcht davor, den ersten Schritt zu machen und Angst davor, Sie könnten bei dem anderen «nicht landen» oder abgelehnt werden?
Um sich gegen solche Angst-Phantasien zu schützen, kann man sich gegenüber anderen abweisend zeigen. Dadurch erlebt man nicht selbst die Ablehnung. Das macht für viele die Situation viel erträglicher. Wenn schon Ablehnung, dann ich den anderen und nicht der andere mich. In dieser Logik vermeidet man es, Opfer zu werden. Man könnte allerdings auch sagen: Faktisch werden Sie so zu Ihrem eigenen Opfer!
Jeder hat Angst
Jesus sagte einmal etwas zu seinen Mitarbeitern, als es um das Thema «Angst» ging: «Dies alles habe ich euch gesagt, damit ihr durch mich Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst, aber lasst euch nicht entmutigen: Ich habe die Welt besiegt.» (Die Bibel, Johannes-Evangelium, Kapitel 16, Vers 33).
Wenn sich Angst aus menschlichen Beziehungen verbannen ließe, gäbe es wohl keine Eifersucht, viel weniger Streit und Missverständnisse, kaum peinliche Situationen und viel mehr Mut auf andere zuzugehen – vieles wäre einfach viel entspannter. Und: Verschiedene Menschen würden viel besser miteinander klar kommen.
Es gibt viele Menschen, die erlebt haben, wie sie Jesus in schwierigen Situationen begleitet hat. Die Zusage von Jesus, dass er jedem helfen will, gilt nicht nur für gefährliche Situationen, sondern auch für das Miteinander von Menschen. Und sie werden sich wundern, wie oft Angst im Spiel ist, wenn es um Beziehungen, um Freundschaften, um Kennenlernen oder auch nur um einen Small Talk geht!
Bücher zum Thema:
Freiheit trotz Ablehnung
Wege aus der Angstfalle
Die Kunst, Freunde zu gewinnen
Für immer ein Opfer? Nein, danke!
Datum: 09.06.2011
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch