Ehemaliger Atheist

«'Zerlegung' des christlichen Glaubens kann diesen stärken»

Lee Strobel, einst Atheist und Enthüllungsjournalist, wollte die Auferstehung Jesu widerlegen. Es sollte anders kommen… Heute ermutigt er, dass Christen, die auf Stolpersteine stossen, diese angehen. Selbst Johannes der Täufer habe gezweifelt.
Lee Strobel (Bild: Facebook)

«Sie verdienen es, dass man über sie nachdenkt, für sie betet, sie untersucht und prüft», sagt Lee Strobel. Menschen, die Jesus authentisch nachfolgen – also mehr als nur eine mentale Zustimmung zu seiner Existenz geben –, können sich irgendwann in einem Prozess der Infragestellung ihres Glaubens befinden.

«Ich möchte diese Menschen ermutigen und sagen: 'Das ist in Ordnung. Es ist gut, dass es Stolpersteine gibt. Lasst sie uns angehen'», sagt Strobel.

In seinen Vorträgen in Gemeinden ermutigt Strobel, Entdeckungsgruppen für Skeptiker zu bilden, die den Glauben erforschen wollen. «Durch diese Gruppen haben wir jetzt 1'100 Gläubige in unserer Kirche. Wir begleiten sie über einen Zeitraum von mehreren Jahren.»

Zum Glauben gefunden

«Wir haben herausgefunden, dass 80 Prozent der Nichtgläubigen, die sich einer dieser Gruppen angeschlossen haben und dabei geblieben sind, zum Glauben an Christus gekommen sind. Denn im Rahmen von Beziehungen können die Menschen ehrlich über ihr Leben, ihre Einwände, ihre Emotionen, ihre psychologischen Probleme und so weiter sprechen», sagt Strobel.

Er nennt Leslie, seine Frau, als Beispiel für jemanden, der durch eine Beziehung mit einer Nachbarin namens Linda zum Glauben an Jesus kam. Sie brachte einen Teller mit Keksen in das Haus der Strobels in Chicago; Linda war Christin und Leslie war neugierig.

«Eines Tages kam Leslie zu mir mit der schlimmsten Nachricht, die ein atheistischer Ehemann bekommen kann: Ich habe mich entschlossen, Jesus nachzufolgen», erinnert sich Strobel, der damals an eine Scheidung dachte.

Menschen finden Jesus durch Freundschaften

Er hat Debatten zwischen Christen und Atheisten vor Tausenden von Menschen moderiert – etwas, das Strobel eine gute Übung nennt. «Ich glaube, mehr Menschen finden Jesus durch Freundschaften mit den Lindas, die sie in das Reich Gottes lieben», sagt Strobel. «Sind wir bereit, offen und ehrlich zu sein und mit den Menschen die Antworten zu suchen, die sie auf ihren eigenen Wegen vielleicht nicht finden können? Das ist eine positive Sache. Ich glaube nicht, dass es etwas Schlechtes ist, wenn Christen schwierige Fragen stellen.»

Er verweist auf Johannes den Täufer als weiteres Beispiel für einen Skeptiker, der Fragen zu Jesus hatte. «Johannes hätte absolut überzeugt sein müssen. Dann wird er verhaftet. Wie Christen in schwierigen Zeiten kamen auch Johannes Zweifel und Zögern», sagt Strobel.

Nicht zornig geworden

Anstatt zornig zu werden, weil Johannes seine Identität in Frage stellt, befiehlt Jesus seinen Jüngern, zu berichten, was sie gesehen und gehört haben: Blinde werden sehend, Lahme können gehen, Taube hören, Tote werden auferweckt, und den Armen wird eine gute Nachricht verkündet.

«Disqualifiziert dies nun Johannes vom Reich Gottes, weil er es wagte, eine Frage zu stellen? Einen Zweifel zu äussern? Nein. Nach diesem Vorfall steht Jesus vor der Menge und sagt: 'Unter denen, die von einer Frau geboren sind, gibt es keinen Grösseren als Johannes'.»

Lee Strobel erklärt: «Wenn Sie ein Nachfolger von Jesus sind, dann ist es in Ordnung, Fragen zu haben. Es ist in Ordnung, Zweifel zu haben, solange Sie das tun, was Johannes tat: nach Antworten suchen. Jesus ist nicht überrascht von Ihren Fragen. Ich denke, das Gesündeste ist, sie nicht zu unterdrücken oder zu verleugnen oder so zu tun, als wären wir geistlicher als wir sind.»

Dringlichkeit, sich an Jesus zu wenden

Er selbst hatte Fragen, nachdem er seinen atheistischen Bruder während der Covid-19-Pandemie verloren hatte, und nach seiner eigenen Gesundheitskrise, bei der er kurz vor dem Tod stand. Nach diesem Vorfall schrieb er das Buch «The Case For Heaven», das auf seinen Studien über das Leben nach dem Tod aus verschiedenen Quellen, einschliesslich der Bibel, basiert.

«Ich gebe nicht auf, für die Menschen zu beten. Ich war selbst schon am Rande des Todes. Ich weiss, was das für die Dringlichkeit bedeutet, zu wissen, was im Jenseits geschieht. Nichts ist wichtiger als das. Vielleicht ist der Tod der Anstoss, sich in diesen letzten Momenten an Jesus zu wenden.»

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Datum: 06.10.2022
Autor: Steve Rees / Daniel Gerber
Quelle: Charisma News / gekürzte Übersetzung: Livenet

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